Bislang 22 Infektionen Corona-Massenausbruch in Solinger Firma

Solingen · Beim Unternehmen Bong sind mehrere Corona-Infektionen festgestellt worden. Die 22 Betroffenen wohnen außerhalb von Solingen. Augenblicklich ruht am Standort der Firma im Gewebegebiet Piepersberg der Betrieb.

 Bei einem Hersteller von Versand- und Verpackungslösungen im Solinger Gewerbegebiet Piepersberg sind 22 Corona-Infektionen festgestellt worden.

Bei einem Hersteller von Versand- und Verpackungslösungen im Solinger Gewerbegebiet Piepersberg sind 22 Corona-Infektionen festgestellt worden.

Foto: Peter Meuter

Von den 180 Angestellten sind mehr als zehn Prozent der Kollegen betroffen. Bei dem Gräfather Unternehmen Bong, das an seinem Solinger Standort im Gewerbegebiet Piepersberg unter anderem E-Commerce-Verpackungen produziert, ist es jetzt zu einem Ausbruch des Coronavirus gekommen. Denn wie die Stadt Solingen am Montag bekannt gegeben hat, sind bei Untersuchungen in den zurückliegenden Tagen insgesamt 22 Mitarbeiter positiv getestet worden.

Gleichzeitig gaben sich die Verantwortlichen im Rathaus zuversichtlich, das Infektionsgeschehen auf die Firma begrenzen zu können. „Nach allem, was wir geprüft haben und wissen, dürfen wir davon ausgehen, dass keine Infektion nach Solingen übergesprungen ist“, sagte Ordnungsdezernent Jan Welzel. Denn zum einen wohnten alle 22 Infizierten außerhalb von Solingen. Zum anderen legten aber auch die bisherigen Testergebnisse nahe, „dass Infektionsketten früh unterbrochen wurden und der Kreis der Betroffenen damit eingegrenzt“ sei, so Welzel.

Gleichzeitig dankte der Ordnungsdezernent der Unternehmensspitze bei der Firma Bong. Diese hatte direkt nach Bekanntwerden des ersten Falles schnell gehandelt und eng mit dem Solinger Gesundheitsamt kooperiert. Jan Welzel: „Die Umsicht der Betriebsleitung und der Austausch mit den anderen betroffenen Gesundheitsämtern waren wertvoll“.

Tatsächlich hatte zunächst nur eine Person aus der Belegschaft mit Wohnsitz in Aachen leichte Corona-Symptome gezeigt. Wobei alles ganz schnell ging, als sich der Verdacht auf eine Infektion kurze Zeit später bestätigte. Denn das Aachener Gesundheitsamt nahm daraufhin umgehend Kontakt mit den Solinger Kollegen auf, so dass diese danach alle notwendigen Schritte in die Wege leiten konnten.

Dazu gehörte die Durchführung von flächendeckenden Tests unter sämtlichen Bong-Beschäftigten. Was es wiederum ermöglichte, direkt nach Bekanntwerden der Resultate am Montag weitere Maßnahmen zu ergreifen. So wurden mittlerweile sämtliche von den Covid-Infektionen betroffenen Mitarbeiter und so genannte kritische Kontaktpersonen innerhalb sowie außerhalb des Unternehmens von den zuständigen Gesundheitsämtern der unterschiedlichen Wohnorte unter Quarantäne gestellt. Eine Maßnahme, von der – trotz bislang durchweg negativer Testergebnisse – auch die fünf Bong-Angestellten mit Wohnsitz Solingen betroffen sind.

Derweil ruhte am Solinger Standort der Firma am Montag zunächst einmal die Produktion. Der Grund: Zunächst muss der Betrieb alle erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen umsetzen. Wobei es zugleich das Ziel des Unternehmens ist, dafür zu sorgen, dass der Geschäftsbetrieb trotz der Einschränkungen in den kommenden Tagen und Wochen aufrecht erhalten werden kann.

Das Solinger Gesundheitsamt hat für das Unternehmen vorerst eine Maskenpflicht angeordnet. Darüber hinaus sollen in dieser Woche alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die noch im Dienst sind, erneut getestet werden. Ob auch danach noch einmal weitere Tests notwendig werden können, hänge von den Ergebnissen ab, teilte die Stadt mit. Das Gesundheitsamt biete dem Unternehmen hierfür seine volle Unterstützung an, sagte die Leiterin Dr. Annette Heibges.

Ordnungsdezernent Welzel appellierte derweil noch einmal an die Solinger, in Sachen Corona nach wie vor Vorsicht walten zu lassen. „Wir müssen weiterhin sehr vorsichtig bleiben und uns an die Abstands- und Hygieneregeln halten“, mahnte der Dezernent in diesem Zusammenhang. Jan Welzel: „Corona ist nicht vorbei. Wir stecken mittendrin, das erleben wir in diesen Tagen überall. Bleiben wir wachsam – sonst können sich ganz schnell Infektionsketten bilden, die dann nur noch schwer zu kontrollieren sind.“

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