Grossmann Warten auf das Altlastengutachten

Wald · Liegen die Ergebnisse der Bodenuntersuchungen vor, kann mit dem Verkauf des rund 40.000 Quadratmeter großen Grossmann-Geländes in Wald begonnen werden. Gutachten wird „in Kürze“ erwartet.

 Das Grossmann-Areal an der Wittkuller Straße in Wald ist rund 40.000 Quadratmeter groß. Liegt das Bodengutachten vor, kann es an die Vermarktung des Geländes gehen.

Das Grossmann-Areal an der Wittkuller Straße in Wald ist rund 40.000 Quadratmeter groß. Liegt das Bodengutachten vor, kann es an die Vermarktung des Geländes gehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Reaktivierung der Grossmann-Fläche an der Wittkuller Straße in Wald verzögert sich. Gewartet wird immer noch auf die Ergebnisse des Altlastengutachtens, erklärt Insolvenzverwalter Dr. Marc d’Avoine. Ursprünglich sollten bereits im Herbst des vergangenen Jahres Ergebnisse vorliegen. Bis Oktober waren allerdings erst rund drei Viertel der erforderlichen Bohrungen in den Boden der früheren Stahlgießerei erfolgt. „Die Probenahmen sind zwischenzeitlich abgeschlossen und werden aktuell im Labor ausgewertet. Der zeitliche Verzug begründet sich insbesondere durch die extrem schwer zu durchbohrenden Betonfundamente auf dem Grossmann-Areal“, erklärt der Insolvenzverwalter.

Positiv bewertet er gleichwohl, „dass Erkenntnisse über verunreinigtes Grundwasser bislang nicht vorliegen“. Bevor die Ergebnisse des Altlastengutachtens aber nicht vorliegen, können zunächst keine weiteren Schritte hinsichtlich des Verkaufs des rund 40.000 Quadratmeter großen Areals unternommen werden.

Dabei gibt es durchaus Interessenten, die ein Auge auf das Gelände geworfen haben, bestätigt der Insolvenzverwalter. Er schränkt aber ein: „Für belastbare Angebote fehlt noch das finale Altlastengutachten. Wir gehen aber davon aus, dass wir das Gutachten kurzfristig erhalten“, sagt Dr. Marc d’Avoine gegenüber unserer Redaktion. Damit liegt nun auch der konkrete Verkauf des Areals oder aber von Grundstücksflächen in Sicht. Mit einigen Interessenten wurden zudem bereits Ortsbesichtigungen durchgeführt.

Im Frühjahr 2016 war für die traditionsreiche Eisen- und Stahlgießerei Grossmann, die 1853 gegründet worden war, das endgültige Aus gekommen. Binnen Jahresfrist wurden fast alle Maschinen und Anlagen der Gießerei per Internet-Auktion und über den Freihandverkauf veräußert. Bleibt die Verwertung des Grundstücks – das wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Und die Dauer des Insolvenzverfahrens hängt insbesondere von der Verwertung der Immobilie ab.

Auch die Stadt Solingen beziehungsweise die Wirtschaftsförderung ist an der Verwertung des Grossmann-Areals interessiert, zumal man nicht will, dass das Gelände an der Wittkuller Straße eine Brache bleibt. Gleichwohl will die Wirtschaftsförderung die rund 40.000 Quadratmeter nicht kaufen. „Wir stehen aber im engen Kontakt mit dem Insolvenzverwalter“, meint Frank Balkenhol, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung. Die Stadt hat für die künftige Nutzung des Grossmann-Areals jedenfalls eine einfache Gleichung aufgestellt: „Gewerbe folgt Gewerbe“. Diese Regel gelte grundsätzlich – Wohnbebauung in den Randbereichen wird aber nicht ausgeschlossen, hieß es in früheren Verlautbarungen.

Frank Balkenhol verweist aber ebenfalls auf das noch ausstehende Altlastengutachten: „Erst wenn die Ergebnisse vorliegen, kann man über Nutzungsmöglichkeiten reden.“

Ob und inwieweit alte Grossmann-Gebäudeteile abgerissen werden, hängt von dem Konzept des potenziellen Erwerbers ab. „Aktuell kann daher hierzu noch keine Aussage getroffen werden“, sagt Marc d’Avoine. Man setze sich aber für einen Teilerhalt ein. Doch selbst wenn Grossmann-Hallen erhalten bleiben, muss eine Nutzungsänderung beantragt werden. Ausgeschlossen wird indes eine weitere Gießerei-Nutzung an der Wittkuller Straße.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort