Ausstellung in Solingen GEDOK stellt ihre Neuaufnahmen vor

Solingen · Sechs neue Künstlerinnen der Wuppertaler Fachgruppe „Bildende Kunst“ zeigen ihre Arbeiten in einer Ausstellung in der Galerie der Solinger Künstler (SK) in den Güterhallen. Am Sonntag ist Eröffnung.

Gruppenbild in der Galerie SK: (v.l.) Brigitte Melchers, Vorsitzende der GEDOK Wuppertal, Christine Laprell, Kirsten Radermacher und Susanne Müller-Kölmel, Vorsitzende der SK.  Foto: Schn.-Mombaur

Gruppenbild in der Galerie SK: (v.l.) Brigitte Melchers, Vorsitzende der GEDOK Wuppertal, Christine Laprell, Kirsten Radermacher und Susanne Müller-Kölmel, Vorsitzende der SK. Foto: Schn.-Mombaur

Foto: Schneider-Mombaur

Im Gründungspapier der GEDOK, der „Gemeinschaft Deutscher und Oestereichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen“, hat sich der Verein 1926 der Förderung künstlerischer Talente von Frauen verschrieben. Diese Förderaufgabe leistet die GEDOK bis heute. Die aktuelle Ausstellung in der Galerie SK präsentiert sechs Neuaufnahmen der Section Wuppertal. „Die Bewerberinnen müssen eine Jury durchlaufen, bei der sie sowohl Ausbildung als auch künstlerische Qualität nachweisen,“ erläutert die Vorsitzende Brigitte Melchers. „Da wir über keine eigenen Ausstellungsräume verfügen, waren wir dankbar, dass wir auf Vermittlung von Ulle Huth vom der SK die Gelegenheit bekamen, hier in der Galerie auszustellen.“

Kirsten Radermacher ist Fotografin und zeigt höchst ungewöhnliche Exponate. Sie experimentiert mit handgeschöpften Papieren, auf die sie ihre Fotos druckt. Dann bearbeitet sie diese mit Graphit, sodass die Schwarz-Weiß-Fotografien Unikat-Charakter erhalten. Viele ihrer Fotos sind in Lissabon entstanden, inspiriert durch die Werke des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa.

Christine Laprells aktuelle Arbeit ist ebenfalls eine bildnerische Reaktion auf eine literarische Vorlage. Die Gedichte von Marion Poschmann inspirierten sie zu einer gestischen Arbeit auf transparenten Folienbahnen. Abstrakte graphische Elemente sind spielerisch mit skripturalen Formen kombiniert. Ähnlich leicht und dynamisch wirken ihre reduzierten Collagen auf Papier.

Susanne Müller-Kölmel, die Vorsitzende des Vereins Solinger Künstler, ist ebenfalls neues Mitglied in der Wuppertaler GEDOK. Sie zeigt eines ihrer malerisch opulenten Märchenmotive. Das großformatige Acrylbild fasziniert durch den unmittelbaren Bezug zur Corona Pandemie. Ein weiteres Zeitdokument ist ihr „Memorial Book Project“. Seit 2010 entsteht jedes Jahr ein 365 teiliges Leporello, in dem jeder Tag mit einer malerischen Arbeit dokumentiert ist. Jeweils fünf zusammenhängende Tage hat Susanne Müller-Kölmel als fotografische Editionen realisiert. Einblicke in ihr umfangreiches chronologisches Werk.

Die Dortmunderin Cornelia Regelsberger zeigt Collagen aus gerissenen Papieren, alten Fotos und getrockneten Pflanzen. Die zarten Arbeiten kreisen um die Verletzlichkeit von Natur und Körper.

Annette Schnitzler, Meisterschülerin der Freien Akademie der Bildenden Künste Essen, bearbeitet das Spannungsverhältnis von Fläche und Raum. Malerische Auseinandersetzungen mit architektonischen Formen realisiert in großformatigen farbkräftigen Ölbildern. Ihre Papierarbeiten sind abstrakt und untersuchen die Bedingungen des Bildraums.

Pflanzen und Natur im weitesten Sinne sind Motiv und Sujet von Dela Vera. Locker gemalte Pinselstriche und sanfte Farbtupfen auf meist hellem Grund schaffen fragile Szenarien, scheinbar zufällige Ausschnitte floraler Elemente. Sie nutzt als Malmedium Öl-Lasuren, das ein „altmeisterliches“ Zerfließen der Farben ermöglicht und den Tafelbildern einen Hauch von Schönheit und Vergänglichkeit gibt.

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