Arena-Diskussion in Solingen Bergischer HC trägt mehr Spiele in Düsseldorf aus

Solingen/Düsseldorf · Der Handball-Erstligist spielt ab September auch in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle. Damit sinkt unter anderem die Zahl der Spiele in der Solingen Klingenhalle.

   Die Mitsubishi Electric Halle liegt im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk. Sie bietet 4300 Fans Platz.   Foto: Jörg Eicker (Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH)

Die Mitsubishi Electric Halle liegt im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk. Sie bietet 4300 Fans Platz. Foto: Jörg Eicker (Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH)

Foto: Jörg Eicker/© Jörg Eicker

Es dürfte eine Premiere sein in der Belletage des deutschen Handballs. Der Handball-Erstligist Bergischer HC wird ab der nächsten Saison 2022 / 23 in insgesamt vier Hallen auf Torejagd gehen. Denn nachdem der 2006 entstandene Solingen-Wuppertaler Fusionsclub bereits vor einiger Zeit dazu übergegangen ist, Top-Spiele nicht länger in den heimischen Spielstätten – der Solinger Klingenhalle und der Wuppertaler Unihalle – auszutragen, sondern in den größeren sowie moderneren PSD Bank Dome in Düsseldorf umzuziehen, haben die Verantwortlichen des Vereins nun auch eine Vereinbarung über Partien in der ebenfalls in der Landeshauptstadt gelegenen Mitsubishi Electric Halle getroffen.

Das haben die beiden BHC-Geschäftsführer Jörg Föste und Philipp Tichy am Freitag – und damit einen Tag nach dem Grundsatzbeschluss des Solinger Stadtrats zu einer neuen Arena Bergisch Land am Weyersberg – bekannt gegeben. Wobei zunächst noch offen bleibt, wie viele Bundsliga-Begegnungen auf die einzelnen Spielstätten entfallen werden. „Das können wir erst dann entscheiden, wenn der Rahmenspielplan der Bundesliga für die kommende Saison veröffentlicht worden ist“, sagte Jörg Föste im Rahmen einer Pressekonferenz in der BHC-Geschäftsstelle in Höhscheid.

Klar ist aber schon jetzt, dass die Zahl der Bundesliga-Spiele in Solingen und in Wuppertal sinken wird. Denn während die Partien gegen Spitzenteams wie etwa den THW Kiel oder die SG Flensburg-Handewitt auch in Zukunft im PSD Bank Dome über die Bühne gehen, müssen die Begegnungen mit „normalen“ Bundesliga-Gegnern fortan auf drei Hallen verteilt werden. Was zur Folge hat, dass die Klingenhalle nicht mehr so häufig wie zurzeit noch Schauplatz von BHC-Spielen sein wird.

 ◁ Die BHC-Geschäftsführer Jörg Föste (l.) und Philipp Tichy nahmen den politischen Grundsatzbeschluss zur Arena-Planung in Solingen  positiv auf. 
  Foto: Oberpriller

◁ Die BHC-Geschäftsführer Jörg Föste (l.) und Philipp Tichy nahmen den politischen Grundsatzbeschluss zur Arena-Planung in Solingen  positiv auf. Foto: Oberpriller

Foto: Martin Oberpriller

Der Bergische HC begründete den Teilumzug in die Mitsubishi Electric Halle, die im Jahr 1971 unter dem Namen Philipshalle eröffnet worden war, am Freitag mit wirtschaftlichen und veranstaltungstechnischen Erwägungen. So würden die Ansprüche der Handball-Bundesliga an die Spielstätten praktisch von Saison zu Saison anspruchsvoller, erläuterten Jörg Föste und Philipp Tichy. Die Klingenhalle sowie die Unihalle genügten jedenfalls schon lange nicht mehr den Ansprüchen beziehungsweise Bedürfnissen eines Handball-Erstligisten.

Darum sei man, so Geschäftsführer Föste, froh, mit der Firma D.Sports, einer Tochter der Stadt Düsseldorf, die Vereinbarung über die Mitsubishi Electric Halle mit einem Fassungsvermögen von 4300 Zuschauern bei Handballspielen getroffen zu haben. „Die Vereinbarung gilt ab September und bis auf Weiteres“, sagte Föste, der nach der Veröffentlichung des Rahmenspielplans mit Partnern und Helfern die genauen Abläufe sowie die Verteilung der Paarungen auf die vier Hallen festlegen will.

Auf Dauer setzt der BHC aber weiterhin auf eine Arena Bergisch Land in Solingen. Demzufolge begrüßten Föste und Tichy nun einmal mehr den am Donnerstag gefassten Grundsatzbeschluss im Rat. Man sehe der Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungsgesellschaft und der Einbindung aller betroffenen Gruppen zuversichtlich entgegen, hieß es beim BHC, dessen Verantwortliche Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) für seinen Einsatz dankten.

Eine Klärung aller Fragen wie nach dem Schul- und Breitensport liege auch im Interesse des BHC, versicherte Jörg Föste, der diesbezüglich an die Jugendteams im Verein erinnerte. Wichtig sei, dass keine „unnötige Zeit ins Land“ ziehe. Gleichzeitig unterstrich der Geschäftsführer den „immensen Druck“, der auf dem Verein laste. Föste: „Für den Grundsatzbeschluss war es höchste Eisenbahn“.

Die Mitsubishi Electric Halle als Austragungsort helfe „ungeheuer weiter“. Der Schritt nach Düsseldorf sei auch vollzogen worden, weil sich der BHC habe wappnen müssen für den Fall eines für ihn negativen Ratsbeschlusses, so Föste. Dies sei jedoch zum Glück nicht so gekommen. „Ich bin überzeugt, dass eine breite Mehrheit in Solingen ein Fortkommen bei der Arena will“, sagte Jörg Föste. Der BHC wünsche sich, in der Klingenstadt seine dauerhafte Heimat zu haben.

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