Solingen Solingen bekommt die Biotonne

Solingen · Die Einführung der neuen Tonne erfolgt auf freiwilliger Basis - Anträge können ab sofort gestellt werden.

 Die Biotonne, die Karin Bister und Martin Wegner (r.) von den Technischen Betrieben sowie Betriebsausschuss-Vorsitzender Carsten Voigt im Entsorgungszentrum Bärenloch vorstellten, wird zunächst auf freiwilliger Basis eingeführt.

Die Biotonne, die Karin Bister und Martin Wegner (r.) von den Technischen Betrieben sowie Betriebsausschuss-Vorsitzender Carsten Voigt im Entsorgungszentrum Bärenloch vorstellten, wird zunächst auf freiwilliger Basis eingeführt.

Foto: Köhlen

Die Biotonne für Solingen kommt - und das Interesse ist groß: Bereits wenige Minuten nach Beginn des Aktionstages zur Einführung der neuen Tonne sind im Entsorgungszentrum Bärenloch am Samstagmorgen schon rund 15 Anträge ausgefüllt worden. Von Januar bis März 2015 sollen die ersten Tonnen aufgestellt werden. "Ich bin sehr gespannt, wie das Angebot in Solingen genutzt wird", so Martin Wegner, Leiter der Technischen Betriebe Solingen (TBS).

Denn die Biotonne ist freiwillig: Auf Basis der Neuregelungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das vorschreibt, dass Bioabfälle spätestens ab dem 1. Januar 2015 getrennt vom Hausmüll zu sammeln sind, hat der Rat beschlossen, die Biotonne in der Klingenstadt im Rahmen einer zweijährigen Einführungsphase zunächst auf freiwilliger Basis anzubieten.

"Nach diesen zwei Jahren wissen wir weitaus mehr über die Mengen und Qualitäten des Bioabfalls. Dann können weitere Entscheidungen getroffen werden", sagt Martin Wegner, der im zweiten Jahr mit rund 1000 Biotonnen in Solingen rechnet. Es sei gut, so der TBS-Leiter, dass man den Bürgern die Biotonne nicht verpflichtend vorschreibe. "So kann jeder selbst entscheiden, und das wird sich auch bei der erreichten Kompostqualität zeigen", ist er überzeugt.

Auch Carsten Voigt, Bürgermeister und Vorsitzender des Zentralen Betriebsausschusses, ist vom Konzept der Freiwilligkeit überzeugt. "Hier kann der Bürger mündig für sich entscheiden, ob er die Biotonne möchte oder nicht." In der Biotonne, grauer Korpus, brauer Deckel, 120 Liter fassend, darf alles entsorgt werden, was pflanzlichen oder tierischen Ursprungs ist, beispielsweise Küchen-, Garten- oder Pflanzenabfälle. Restmüll oder Abfälle, die über gesonderte Sammlungen wie Altkleidersammlung oder die gelbe Tonne erfasst werden, dürfen hingegen nicht in die Biotonne.

"Die Tonne eignet sich beispielsweise perfekt für Menschen mit Garten oder Balkon", sagt Carsten Voigt, "insbesondere auch für ältere Menschen, die ihren Grünschnitt dann direkt vor der Tür entsorgen können." Parallel zur Biotonne wird es jedoch auch weiterhin die Möglichkeit geben, Grünschnitt am Grünschnittcontainer oder am Entsorgungszentrum Bärenloch abzugeben, fügt Martin Wegner hinzu. "Dieses System hat sich hier bewährt."

Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale begrüße die Einführung der Biotonne sehr, betont Julia Ogiermann. "Es ist toll, dass die Menschen hier künftig die Möglichkeit haben, ihren Bioabfall aktiv zu verwerten." Die Umweltberaterin sieht die Biotonne auch als wertvolle Ergänzung zum Komposthaufen im Garten, auf dem beispielsweise verschimmelte Lebensmittel oder kranke Pflanzen nicht kompostiert werden könnten.

"Mit dem Bioabfall wird Erde hergestellt und so der Naturkreislauf wieder geschlossen." Ogiermanns Tipp für alle Biotonnen-Besitzer: "Einfach eine Papiertüte oder Zeitungspapier in den Bio-Mülleimer in der Küche - dann spart man sich, den Mülleimer nach dem Leeren putzen zu müssen."

Die eingesammelten Bioabfälle werden nach Auskunft von Stefan Bister, Teilbetriebsleiter Abfallwirtschaft, in einer externen Kompostierungsanlage verwertet, da dies in Solingen aus genehmigungsrechtlichen Gründen nicht möglich ist. "Wir hoffen, dafür ein Unternehmen in Nordrhein-Westfalen zu finden." Der Abtransport des Biomülls könne mit den normalen Müllwagen erfolgen.

Monika Meletitsch aus Mitte hat ihren Antrag für die Biotonne bereits ausgefüllt. "Ich möchte das einfach mal ausprobieren. Gerade für den Grünschnitt ist es interessant."

(RP)
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