Sportabzeichen Beim Sportabzeichen Spitze im Bergischen

Solingen · Der Sportabzeichen-Beauftragte präsentiert steigende Zahlen – wünscht sich aber zugleich eine höhere Beteiligung von Schulen.

 Rolf Weyersberg ist seit zehn Jahren Beauftragter für das Deutsche Sportabzeichen beim Solinger Sportbund. Er hat auch die Berechtigung, das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung abzunehmen.

Rolf Weyersberg ist seit zehn Jahren Beauftragter für das Deutsche Sportabzeichen beim Solinger Sportbund. Er hat auch die Berechtigung, das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung abzunehmen.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Wer macht heutzutage das
Sportabzeichen ?

Weyersberg Meistens sind das die Älteren, ehemalige Sportler oder sportlich Interessierte mittleren Alters, die es einfach mal versuchen wollen. Dazu kommen Bewerber für die Polizei oder den Zoll, die einen entsprechenden Nachweis erbringen müssen. Aber die Wiederholer sind Menschen mit Interesse, die keine Vereinsbindung mehr haben.

Wie hat sich die Beteiligung in der Bevölkerung zuletzt entwickelt?

Weyersberg Im Jahr 2016 lagen wir in Solingen in der Wertung der Stadt-Sportbünde Nordrhein-Westfalens auf dem 14. Platz, 2017 sogar auf Platz elf – vor Wuppertal, Remscheid und Düsseldorf. 0,74 Prozent der Bevölkerung haben bei uns das Sportabzeichen abgelegt, das macht in absoluten Zahlen 1177 Menschen. Wir würden gerne auch wieder auf ein Prozent kommen, wo wir mal waren, aber dazu sind wir auch auf die Schulen angewiesen.

Klingt, als hätte die Kooperation nachgelassen ...

Weyersberg Ja. Das hat zum Einen mit dem Einsatz der jeweiligen Lehrer zu tun, aber eben auch mit den Möglichkeiten vor Ort. Mit einem Sportplatz in fußläufiger Nähe ist es einfacher, als wenn man mit dem Bus woanders hinfahren muss. Es gibt aber auch Schulen, die das Sportabzeichen regelmäßig im Rahmen eines eigenen Schulsportfestes abnehmen lassen, darunter zum Beispiel regelmäßig die Grundschule Am Rosenkamp, und in diesem Jahr erstmals auch das Technische Berufskolleg. Für Anfragen sind wir jedenfalls immer offen.

Gibt es Anwärter, die bei ihren Versuchen die Flinte ins Korn werfen?

Weyersberg Ja. Manche Teilnehmer stellen nach einer Disziplin fest, dass ihre Leistung nur für Bronze reicht, und sagen sich dann: Lassen wir das – nach der Devise: Gold oder nichts.

Lässt sich allgemein sagen, mit welchen Prüfungen sich die Teilnehmer schwer tun?

Weyersberg Das stellen wir durch die Bank bei Koordinationssachen fest. Da gibt es Hoch- und Weitsprung, Schleuderball oder Seilchenspringen. Gerade letzteres wird oft belächelt nach dem Motto: „Als nächstes machen wir dann Eierlauf.“ Wenn man es dann aber versucht, stellt man fest, dass es vielen schwerfällt. Probieren wir dann Schleuderball, trifft manch ein Teilnehmer seine Mitsportler.

Wie sind Sie eigentlich zu Ihrer Funktion gekommen?

Weyersberg Ich habe selbst regelmäßig das Sportabzeichen abgelegt, kürzlich zum 39. Mal. Als ich in Rente ging, fragte man mich, ob ich die Sportler prüfen wolle.

Wie bereiten Sie sich als Sportler auf die jeweils nächste Prüfung vor?

Weyersberg Dadurch, dass wir ja die Sportarten vermitteln und zeigen, wie es geht, sind wir selbst natürlich viel in Bewegung. Daneben laufe ich privat immer noch, fahre Rad und gehe schwimmen – in Anlehnung an meine frühere Sportart, den Triathlon. Wir sind in Solingen übrigens die Einzigen in der Umgebung, die nicht nur die Abnahme, sondern auch ein gezieltes Training anbieten.

Vor einigen Jahren sagten Sie, der Altersdurchschnitt bei den Prüfern liege bei 69,5 Jahren. Wie ist die Situation heute?

Weyersberg Der Schnitt liegt inzwischen bei etwa 68 Jahren, weil zwei, drei neue Prüfer dazugekommen sind. Im Moment sind wir mit unseren 21 Mitstreitern ganz gut aufgestellt. Allerdings sind zwei Kollegen auch schon über 80.

Haben Sie sich ein Limit gesetzt?

Weyersberg Nein, ich möchte das so lange machen, wie ich das vernünftig hinbekomme.

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