Solingen Solingen bei Wasserpreis Spitze

Solingen · Laut Landesstatistik ist Solingens Wasser besonders teuer. Die Stadtwerke bezweifeln die Zahlen. Dennoch ist der Wasserpreis in der Klingenstadt einer der höchsten in NRW, weshalb Verbraucherberater Sparen empfehlen.

Wasser ist ein kostbares und obendrein teures Gut — besonders in Solingen. Das hatte vor kurzem zum Beispiel noch die Industrie- und Handelskammer beklagt. Eine Einschätzung, die jetzt durch neue Daten von IT NRW, der Statistikbehörde des Landes, bestätigt wird. Demnach müssen die Verbraucher in der Klingenstadt beim Trink- und beim Abwasser mit am tiefsten in die Tasche greifen. So zahlten die Solinger im Jahr 2010 exakt 2,68 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser , was mehr als doppelt so viel ist wie etwa im niederrheinischen Kleve.

Kein Preiserhöhung geplant

Schon früher gehörten die Solinger Wasserpreise zu den höchsten im Land. Begründet wurde dies vonseiten der Stadtwerke Solingen (SWS) stets mit den großen Höhenunterschieden im Stadtgebiet, die den Wassertransport verteuerten. Doch nachdem die Landesstatistiker nun in ihrem Zahlenwerk auch noch die Rechnung aufmachten, die Klingenstadt sei selbst im Vergleich mit den landschaftlich ähnlichen Nachbarstädten Wuppertal und Remscheid Spitze, regte sich gestern Widerspruch bei den Stadtwerken.

"Das stimmt so nicht", sagte SWS-Vertriebsleiter Stefan Ziebs. Vielmehr hätten die Landesstatistiker Preise verglichen, die nicht gleichsetzbar seien. So müssten Wasserkunden in Remscheid und Wuppertal zu den von IT NRW veröffentlichten Kubikmeter-Entgelten von 2,48 Euro beziehungsweise 1,82 Euro noch zusätzliche Summen aufbringen. Dadurch fielen die Wasserpreise in den Nachbarstädten im Endeffekt sogar höher aus als in Solingen, sagte Ziebs, der darüber hinaus ankündigte, die Wasserpreise blieben in Zukunft stabil. "Wir planen keine Erhöhungen", so der SWS-Vertriebsleiter.

Da allerdings Gas und voraussichtlich auch Strom bald teurer werden, sind viele Verbraucher darauf angewiesen, zu sparen. Beim Wasserverbrauch erscheint dies durchaus möglich. Bei 130 Litern Wasser liegt der durchschnittliche tägliche Pro-Kopf-Verbrauch, sagte gestern Julia Ogiermann von der Verbraucherberatung.

Sie weiß aber Tipps, wie man Wasser und damit Geld zu sparen kann. "Beim Zähneputzen sollte man nicht den Wasserhahn laufen lassen. Das ist zwar altbekannt, dennoch lassen auch heute noch viele das Wasser laufen", sagte Ogiermann. "Duschen statt in die Badewanne gehen" — auch das könne die Wasserrechnung nach unten drücken. "Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass nicht länger als 15 Minuten geduscht wird."

Toiletten mit Tasten, die verschiedene Wassermengen erlauben, sollten laut Ogiermann ebenfalls zur Standardausrüstung in den eigenen vier Wänden gehören. Ebenso Durchflussbegrenzer an den Wasserhähnen. Beim Wäschewaschen sollte wiederum darauf geachtet werden, dass die Maschine voll ist. Und für die Bewässerung des Gartens wäre das Auffangen des Wassers in einer Regentonne vorteilhaft, um damit zu gießen. "Insgesamt lassen sich bis zu 30 Prozent des Wasserverbrauchs einsparen", so Umweltberaterin Ogiermann.

(RP)
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