Unternehmen in Solingen Bei Borbet fallen 250 Stellen weg

Ohligs · Der Räderhersteller Borbet aus Solingen hatte im Dezember ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Es gibt weiter viele Fragezeichen für die Beschäftigten.

(flm) „Wo vor Jahren vielleicht mit kleinen Änderungen Weichen in die richtige Richtung hätten gestellt werden können, da werden wir jetzt wahrscheinlich richtig bluten müssen, um den Standort zu retten“, schrieb im Dezember ein Borbet-Abteilungsleiter und IG-Metall-Mitglied auf der Homepage igm-borbet.de. Damals hatte der Räderhersteller das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt, das dann am 1. März eröffnet wurde.

Drei Monate später ist vieles immer noch unklar. „Bluten“ werden aber „um die 250“ Mitarbeiter, die ihre Stelle verlieren, wie Marko Röhrig bestätigt. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall erklärt: „Die Gespräche über den Personalabbau sind weitestgehend abgeschlossen. Noch ist aber nichts unterschrieben.“ Unklar ist weiter, ob es einen Investor geben wird oder das Werk am Weyer in der Borbet-Gruppe fortgeführt wird.

Borbet Solingen hatte das Schutzschirmverfahren beantragt, weil sich das Werk auch wegen hoher Personalkosten nicht rechnete: Einerseits seien in den vergangenen Jahren 40 Millionen Euro in den Standort investiert worden, andererseits aber seit Anfang 2020 Verluste in Höhe von 30 Millionen Euro angefallen. Borbet mit Hauptsitz im Sauerland ist einer der Weltmarktführer für Leichtmetallräder. Die Gruppe hat sechs Standorte in Europa und einen in Südafrika, mehr als 4000 Mitarbeiter und erzielte 2019 noch einen Gewinn von 338 Millionen Euro. Dann kamen Corona, die Halbleiter-Krise sowie kräftig steigende Energie- und Materialpreise.

(flm)
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