Solingen Solingen auf dem Weg in die Zukunft

Solingen · Frank Balkenhol ist für weitere fünf Jahre zum Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung bestellt worden.

Solingen hat in den vergangenen Jahren an Selbstvertrauen gewonnen. Und es wird auch selbstbewusst über die vielfältigen Potenziale der Stadt geredet. "Es herrscht eine gute Stimmung, so kann man etwas bewegen", sagt Frank Balkenhol. Das sei motivierend für die Arbeit in den nächsten Jahren: "Wir sind auf einem guten Weg", meint der 50-Jährige.

Diesen Weg wird kü+nftig auch Frank Balkenhol mit bestreiten. Er wurde diese Woche für weitere fünf Jahren zum Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Solingen und zum Geschäftsführer des Gründer- und Technologiezentrums (GuT) bestellt. Seit 2006 leitet der Vater von vier Kindern nun die Geschicke der Wirtschaftsförderung, stets darauf bedacht, den Solinger Standort zukunftsfähig zu gestalten. Auch in den nächsten Jahren. "Wir sind im Zeitalter der Digitalisierung und haben hier bereits eine Infrastruktur geschaffen", sagt Balkenhol.

2500 Unternehmen wurden von der Wirtschaftsförderung mit dem Ziel angeschrieben, in die Breitbandausstattung zu investieren. "Wir hinken hier nicht hinterher, wir schwimmen im Strom mit", sagt der Wirtschaftsförderer. Gleichwohl würde er sich wie der Präsident der Industrie- und Handelskammer, Thomas Meyer, hier mehr Initiative der Unternehmen wünschen: "Viele zögern noch."

Mit Breitbandkabeln und somit schnellerer Internetversorgung ist es aber nicht getan. Auch die 3 D-Technik ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft. Hier ist auf Betreiben der Wirtschaftsförderung seit gut drei Jahren in Solingen ein Netzwerk entstanden, das andere Städte gerne hätten. "3 D-Technologie ist ein Standortfaktor", sagt Frank Balkenhol.

Er und seine Mitarbeiter haben nun auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, einen 3 D-Start-up-Campus auf dem GuT-Gelände in Höhscheid zu schaffen. "Das geht in diesem Jahr los. Wir haben Fördergelder beantragt, aber wir werden es auch ohne Fördergelder machen", sagt der 50-Jährige, dem vorschwebt, hier regelrechte Start-up-Pakete zu schnüren. Von Anfang an würden Gründerfirmen, aber auch Unternehmen, die sich neu in Solingen ansiedeln wollen, direkt digital unterstützt.

Bei der Digitalisierung will die Wirtschaftsförderung zudem Vorbild sein für viele kleinere Firmen und aufzeigen, was alles möglich ist: "Wir digitalisieren als erstes unsere Buchführung", kündigt Frank Balkenhol an. Er sieht insbesondere im neu entstehenden Hansa-Quartier in Ohligs - mit dem Hauptbahnhof und dem ICE-Halt um die Ecke - einen Standort für IT-affine Unternehmen. Rund 10.000 Quadratmeter Fläche stehen dort zur Verfügung. Mit der Codecentric AG hat sich dort bereits eine Firma angesiedelt, die einst im GuT gestartet und in den Folgejahren gewaltig gewachsen ist. Weitere Firmen der IT-Branche sollen im Hansa-Quartier angesiedelt werden. Auch ein Hotel ist in Ohligs geplant. Balkenhol ist zuversichtlich, dass neben Codecentric auch wieder einmal ein IT-Gründer aus Höhscheid nach Ohligs verlagert.

Omega-Gelände, Rasspe-Fläche, das Grossmann-Areal: In Solingen können in naher Zukunft viele Gewerbebrachen reaktiviert werden, ohne dass neue Flächen in Anspruch genommen werden müssen. "Überall gibt es Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten", sagt Frank Balkenhol, der neben der Digitalisierung aber auch bei der Internationalisierung weitere Brücken aufbauen will. Eine Unternehmerreise nach Israel machte hier den Auftakt, die Kontakte sollen ausgebaut werden. Im März kommt nun eine Firma aus Israel nach Solingen.

(uwv)
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