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Polizei-Aktionstag in Solingen Einbrechern einen Riegel vorschieben

Solingen · Mit einer guten mechanischen Einbruchsicherung an Fenster und Türen lassen sich Wohnungseinbrüche verhindern. Die Fallzahlen in Solingen sind deutlich zurückgegangen.

 Fenster mit alter Verriegelung kommen den Einbrechern für einen schnellen und unerkannten Einstieg entgegen.

Fenster mit alter Verriegelung kommen den Einbrechern für einen schnellen und unerkannten Einstieg entgegen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen

Einbrecher sind „Handwerker“, weiß Kriminalhauptkommissar Eckhard Klesser. Zur Grundausstattung des Diebes gehört lediglich ein dicker Schraubendreher, mit dem, optimal angesetzt, in weniger als einer halben Minute ein Fenster geöffnet werden kann.

Dem Einstieg ins Haus oder einer Wohnung steht so nichts im Weg, wobei Türen zur Straße hin weniger geschätzt werden von örtlichen Gelegenheitstätern oder organisierten Banden von außerhalb. „Fenster im rückwärtigen Bereich eines Hauses, ebenerdig gelegen und mit alter Verriegelung, kommen den Einbrechern dagegen für den schnellen und unerkannten Einstieg entgegen“, sagt Eckhard Klesser. Er ist für Kriminal- beziehungsweise Einbruchprävention im Bergischen Polizeipräsidium zuständig ist.

Im Rahmen der Aktionswoche „Riegel vor ! Sicher ist sicherer !“ im bergischen Städtedreieck hat Klesser am Donnerstag an einem Stand auf dem Neumarkt interessierte Hauseigentümer und Wohnungsmieter über die vielfältigen Möglichen des Einbruchschutzes informiert. Vor allem eine gute mechanische Sicherheitstechnik ist wichtig – „hier muss man gut aufgestellt sein“, betont Eckhard Klesser.

Widerstandsfähiges Glas, eine Verriegelung durch Pilzkopfzapfen und auch ein abschließbarer Griff sollten zum Standard bei Fenstern gehören. Die, wenn man das Haus auch nur kurz verlässt, geschlossen sein sollten. Das gilt auch für Haus- und Terrassentüren. Zumal gekippte Fenster offene Fenster sind, sagt der Experte.

Je mehr mechanische Widerstände vorhanden sind und dem Einbrecher Zeit kosten, desto eher lässt er von seinem Vorhaben ab. Denn Einbrecher wollen möglichst schnell und ohne großes Aufsehen ins Haus oder in die Wohnung, um vor allem Bargeld, aber auch Uhren, Schmuck und kleinere Elektronikgeräte zu stehlen. Immerhin: Die Fallzahlen durch Wohnungseinbruchsdiebstahl sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, und in nahezu jedem zweiten Fall scheiterten Täter auf Grund guter Sicherungen von Türen und Fenstern.

Für Solingen listete die Polizei 2017 insgesamt 286 Wohnungseinbrüche auf – ein Rückgang von knapp elf Prozent. Im ersten Halbjahr 2018 wurden 106 Fälle registriert. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 ebenfalls ein deutlicher Rückgang (151 Fälle).

Elektronische Sicherheitstechnik gibt es natürlich auch. Alarmanlagen sorgen für eine akustische Abschreckung, haben aber hin und wieder ihre Tücken. Beim Kauf einer solchen Anlage sollte unbedingt auf die Zuverlässigkeit geschaut werden, rät Eckhard Klesser. Grundsätzlich gilt, dass Sicherheitstechnik, ob mechanisch oder elektronisch, fachgerecht von Unternehmen montiert werden sollte. Das Landeskriminalamt NRW (www.riegelvor.nrw.de) führt einen Adressennachweis von Firmen, die Sicherheitstechnik einbauen.

Einen Schutz gegen Einbrecher bietet aber auch eine gute Nachbarschaft. „Klassische Dunkeleinbrüche sind nicht mehr in Mode“, weiß Kriminalhauptkommissar Eckhard Klesser. „Vielmehr haben Tageswohnungseinbrecher Konjunktur“. Die nutzen vor allem die Zeit, wenn Kinder in der Schule und die Eltern arbeiten sind.

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