Anders als in der Klingenstadt sanken in den Nachbarstädten Wuppertal und Remscheid die Erwerbslosenzahlen – allerdings nur geringfügig. „Die sehr positive Stellenentwicklung aus dem Monat Mai hat sich vor allem aus saisonalen Gründen im Juni nicht fortgesetzt“, sagt der Chef der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal, Martin Klebe, und ergänzt: „Die unmittelbar bevorstehenden Sommerferien haben die Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber ausgebremst.“ Insgesamt blieben die Tendenzen aber positiv, erklärt Klebe mit Blick auf rückläufige Jugendarbeitslosigkeit und dem verringerten Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen.

Im Juni meldeten die Arbeitgeber den Arbeitsvermittlern lediglich 151 neue Stellen. Das waren 110 oder 42,1 Prozent weniger als im Mai. Im Bestand befinden sich noch knapp 600 Stellen. Kurzarbeit spielt weiter eine Rolle auf dem Arbeitsmarkt. Im Mai haben die Agentur-Mitarbeiter in Solingen 17 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 374 Personen bearbeitet. Die tatsächliche Kurzarbeit erfordert eine Wartezeit von sechs Monaten. Danach haben im Dezember 2020 in Solingen insgesamt 686 Betriebe für 3796 Mitarbeiter beantragt.

Weiter angespannt bleibt die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt. „Obwohl die Berufsberatung in den vergangenen Wochen vor Ort an den schulen, aber auch über virtuelle Angebote weitere Ausbildungssuchende hinzugewinnen konnte“, sagt Martin Klebe. Rein rechnerisch sei bereits jetzt abzusehen, dass die noch offenen Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können.

740 Solinger Jugendliche haben sich seit Oktober vergangenen Jahres an die Berufsberatung gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. 260 davon sind aktuell noch unversorgt. Auf der anderen Seite sind noch 301 Ausbildungsstellen unbesetzt.