Schneidwaren und Bestecke Keine glänzenden Geschäfte im Export

Solingen / Frankfurt · Die Schneidwaren- und Besteckbranche setzte 2018 lediglich rund 2,3 Milliarden Euro um.

 Auch die ­Produktion  von Schneidwaren war im vergangenen rückläufig.   Foto: Lena Hogekamp

Auch die ­Produktion von Schneidwaren war im vergangenen rückläufig. Foto: Lena Hogekamp

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Wirtschaftliche Probleme in wichtigen Nachbarstaaten innerhalb der Europäischen Union wie etwa in Italien oder Frankreich, der Handelsstreit zwischen den USA und China, die Sanktionen gegen Russland, die unsichere Lage im Nahen und Mittleren Osten: Für den Industrieverband Schneid- und Haushaltswaren (IVSH) sind die Gründe für den Umsatzrückgang der Schneidwaren- und Besteckbranche schnell aufgezählt. Zum Auftakt der internationalen Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt – traditionell auch ein Treffpunkt der Schneidwaren- und Besteckinsustrie – stellte der IVSH am Freitag seine Jahreszahlen vor.

Danach sank der Gesamtumsatz der Branche um knapp vier Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro. Allein die Hersteller von Kochgeschirren, Pfannen und Küchenhelfern konnten mit einem Umsatzvolumen von 943 Millionen Euro das Niveau von 2017 halten. Der Bereich Schneidwaren meldete hingegen ein Minus von 6,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der Umsatz der Besteckindustrie ging um 6,1 Prozent auf 170 Millionen Euro zurück. „Weitaus stärker als im Inland waren die Rückgänge im Auslandsgeschäft“, sagte IVSH-Geschäftsführer Jens Heinrich Beckmann.

Bei Schneidwaren, der größten Sparte der Branche, war ein Minus im Export von immerhin elf Prozent zu verzeichnen, während der Inlandsumsatz mit minus 1,6 Prozent weitaus weniger stark rückläufig war. „2018 dominieren die Rückgänge. Allerdings gibt es aus unserer Sicht dennoch keinen Grund zum Verzweifel“, sagte Jens Heinrich Beckmann.

Zumal die Schneidwaren- und Besteckbranche in den vergangenen zehn Jahren seit der Finanzkrise zwar „kein Fett angesetzt“, aber doch eine erhebliche Stärkung erreicht hat. Viele kleinere Mitgliedsunternehmen des IVSH hätten sich spezialisiert und auf Bereiche konzentriert, mit denen sie gut leben könnten. Andere, so der IVSH-Geschäftsführer, hätten einen vernünftigen Mix aus Eigen- und Fremdfertigung gefunden, viele der größeren Unternehmen haben gerade in den vergangenen Jahren konsequent in den Ausbau und die Verbesserung der eigenen Produktion investiert.

Unter dem Strich sieht der Industrieverband die Unternehmen gut aufgestellt, mit Besorgnis wird aber auf die Entwicklung der Rahmenbedingungen verwiesen. Dazu zählt der IVSH eine wachsende Besteuerung, zudem eine steigende Bürokratie vor allem aus Brüssel.

Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich der Industrieverband „vorsichtig optimistisch, da die Schneidwaren- und Besteckbranche zuletzt noch einmal deutlich in Produktion und Marketing investiert und damit effizientere Strukturen geschaffen habe.

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