Tanzfest in Solingen 2000 Beteiligte, elf Stunden Tanz

Solingen · Das 31. Solinger Tanzfest begeisterte das Publikum im Theater. Einige Tanzschulen präsentierten sich gleich in mehreren Blöcken.

Tief durchatmen, noch einmal kurz die Augen schließen und dann im eiligen Trippelschritt auf die – noch dunkle – Bühne zum Aufstellen. Die Spannung der gut 30 Mädchen in glänzenden und glitzernden Tüllröckchen war nahezu körperlich fühlbar, sowohl bei den Zuschauern im vollen Pina-Bausch-Saal, als auch bei den „guten Backstage-Geistern“, die im Hintergrund für den reibungslosen Ablauf des 31. Solinger Tanzfests sorgten.

Mit dem ersten Ton aus den Lautsprechern kam dann die Erlösung: Jeder Schritt der Choreographien saß, war gefühlt tausendmal geübt – und ganz allmählich bahnte sich auch ein entspanntes Lächeln auf die konzentrierten Gesichter. „Je mehr Applaus, desto schneller ist die Nervosität weg“, ermunterte Nurten Öztürk das Publikum dazu, reichlich zu klatschen. Sie war neben Maximilian Hansen und Klaus Lustig Teil des Moderatoren-Trios, das am Samstag durchs Programm führte.

Gut über die Hintergründe der anzukündigenden Gruppen informiert, gab es für jedes Ensemble, das fertig gestylt aus der Garderobe Aufstellung nahm, eine persönliche Begrüßung. Die Kinder der Tanzschule Mavius hatten, wie alle anderen der rund 2000 Teilnehmer des Tanzfestes, bei der Generalprobe das „Drumherum“ gut geprobt. „Drei Tage lang checken unsere Techniker für Ton und Licht Fragen wie: Welche Farben in den Kostümen brauchen von uns welche Spot-Farbe, damit das Rampenlicht auch optimal wird?“, erläuterte Manuela Hoor vom Kulturmanagement, bei der seit Jahren alle Organisationsfäden zusammenlaufen.

Dass sie in diesem Jahr selber kurz auf der Bühne stehen würde, hätte sie bei den Vorbereitungen wohl nicht gedacht. Aber für Oberbürgermeister Tim Kurzbach war es selbstverständlich, den 40-jährigen Dienst der außergewöhnlich engagierten Frau im Rampenlicht mit einem herzlichen Dankeschön zu würdigen. Allein den Garderoben-Plan zu erstellen und es hinzukriegen, dass 110 Ensembles sich während der zwei Veranstaltungstage die rund 20 verfügbaren Räume teilen, sei alljährlich eine Aufgabe, die Hirnschmalz erfordere, sagte sie. Derweil wies sie am Backstage-Eingang unermüdlich die Teilnehmer und Trainer zu ihren Kabinen, erläuterte Eltern, wann und wo die Kinder wieder abgeholt werden können, oder telefonierte hinter zu spät kommenden Gruppen her. Von Ballett bis Hip-Hop, von Garde- bis Stepptanz, von Breakdance über Boogie-Woogie und Standard bis hin zu Flamenco war stilistisch in diesem Jahr nahezu alles vertreten, was unter dem Stichwort „Tanz“ läuft. Dass es gerade bei den Kleinsten manchmal nicht perfekt ablief, machte gar nichts, sondern sammelte im Publikum allenfalls zusätzliche Sympathiepunkte.

Jasmin Bachor und Jacqueline Krings von der Showgarde Solingen präsentierten beispielsweise eine getanzte Dschungelwelt mit Mini-Tiger, Affe, Bär und Flamingo und erntete viel Beifall. Hinter dem Titel „Miau“ der Tanzschule „Come in – dance out“ verbarg sich eine sehenswerte Interpretation des Musicals „Cats“, angeführt von der großen „Gumbie-Katze“ Ina Lange.

Klassisch und lateinamerikanisch wurde es mit der Tanzschule TC Blau-Gold: Heike Henkels hatte mit ihren Mädchen temperamentvollen Jive, eine betörende Rumba und einen fetzigen Jive vorbereitet, der viel Spaß machte. Einige Tanzschulen präsentierten sich gleich in mehreren Blöcken mit Ensembles unterschiedlicher Altersstufen. So war Anne Grafwegs Studio mit drei Auftritten am Start.

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