Arbeitsplätze bleiben erhalten Investoren steigen bei Pfeilring ein

Die Sanierung in Eigenverwaltung wurde erfolgreich abgeschlossen. InCase Handelsgesellschaft mbH mit Sitz in Essen und deren Partner, die Ningbo Raffini Group, investieren ins Müller & Schmidt Pfeilringwerk ein.

Der Produktionsstandort an der Sudetenstraße bleibt erhalten, 85 Beschäftigte des Müller & Schmidt Pfeilringwerkes behalten ihre Arbeitsplätze: Sechs Monate nach Antragstellung beim Amtsgericht Wuppertal auf Sanierung in Eigenverwaltung ziehen die Beteiligten jetzt eine positive Bilanz. Die Mitarbeiter des 1896 gegründeten Unternehmens wurden am Mittwochmorgen über das Ergebnis informiert – „und waren entsprechend glücklich“, sagt Pfeilring-Geschäftsführer Torsten Korb.

Die InCase Handelsgesellschaft mbH mit Sitz in Essen und deren Partner, die Ningbo Raffini Group, sind zum 1. Dezember beim Solinger Traditionsunternehmen eingestiegen. .„Wir sind überzeugt, dass wir bestens als Investor für die strategische Weiterentwicklung der Marke Pfeilring geeignet sind. Durch unsere eigene Erfahrung im Markt, unsere finanzielle Leistungsfähigkeit und unsere Stärke im Bereich des Vertriebs sind wir bestens positioniert. Hinzu kommt, dass wir bei den wichtigsten Kunden von Pfeilring bereits gelistet sind und das Geschäft ohne Unterbrechung werden fortsetzen können“, erklärt Joachim Hendrichs, Geschäftsführer der InCase Handelsgesellschaft mbH.

Zudem kann die Produktion durch die Herstellung von Schneidwaren für die Raffini-Gruppe ausgelastet werden. „Sehr froh sind wir auch darüber, dass Torsten Korb als Geschäftsführer weiterhin mit an Bord bleibt und das Geschäft mit uns gemeinsam weiter entwickelt“, sagt Hendrichs und ergänzt: „Seine sowie die Produktionserfahrung der Ningbo Raffini Group sind Garant für eine schnelle Fortentwicklung und Expansion von Pfeilring.“ InCase ist ein mittelständisches Handelsunternehmen, das europaweit Beauty- und Kosmetikprodukte an führende Vertriebspartner aus den Bereichen Warenhäusern und Drogeriemärkten vertreibt. Die Raffini Group ist ein weltweit tätiger Produzent und Distributeur von innovativen Beauty Tools und Accessoires. Pfeilring hat sich weltweit mit Manicure- und Pedicure-Artikeln einen Namen gemacht. Eineinhalb Millionen Scheren wurden im vergangenen Jahr hergestellt, zwei Millionen sollen es in diesem Jahr sein. „Ich bin sehr zufrieden, das ist eine gute Lösung für Pfeilring“, sagt Torsten Korb mit Blick auf den Einstieg der beiden Investoren.

Vor allem auch deshalb, weil InCase und die Ningbo Raffini Group „unseren eingeschlagenen Weg der Modernisierung mitgehen“, erklärt der Pfeilring-Geschäftsführer. Durch den Einstieg der Investoren sei nun „eine Vertriebspower vorhanden, an der es bisher gemangelt habe, und der die Wertigkeit der Premium-Marke Pfeilring nachhaltig nach vorne bringt. Raffini hätte überdies „excellente Vertriebswege nach Asien“, so Korb.

Ohne konkrete Summen zum Einstieg der Investoren und künftige Investitionen am Pfeilring-Standort Solingen zu nennen, geht Torsten Korb davon aus, dass „kräftig“ an der Sudetenstraße investiert wird. Zu den Zukunftsplänen gehört auch „eine neue, ebenerdige Halle“. Der Verwaltungsbereich und auch Teile der Produktion blieben dann in den alten Gebäuden.

Trotz hervorragender Produkte war bei Pfeilring eine finanziell angespannte Unternehmenssituation entstanden. Grund dafür war ein verzögerter Anlauf neuer Fertigungsprozesse und größerer, zu finanzierender Neuprojekte. Das Amtsgericht Wuppertal hatte daraufhin im September auf Antrag des Unternehmens das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Dies ermöglicht es einem Unternehmen, die Sanierung in Eigenregie durchzuführen und damit während des Verfahrens die Geschäfte des Unternehmens weiterzuführen. Dieser Prozess ist nun erfolgreich abgeschlossen.

Begleitet wurde Pfeilring während dieses Prozesses von der Insolvenzrechtsexpertin Marion Gutheil, Rechtsanwältin und Partnerin bei Mönning Feser Partner, und dem Sanierungsberater Dr. Thomas Paul, SSC Corporate Recovery. Die Aufgabe des vom Gericht bestellten Sachwalters oblag Prof. Dr. Peter Neu, Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei ATN d’Avoine Teubler Neu.

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