Solingen Skulpturen für die Universität

Solingen · Der Solinger Architekt, Designer und Künstler Wolfgang Körber hat der Bergischen Universität Wuppertal Entwürfe für drei Großskulpturen geschenkt. Ein gerade erschienenes Buch dokumentiert die Werke für den Campus.

 Prof. Wolfgang Körber in seinem Atelier neben dem

Prof. Wolfgang Körber in seinem Atelier neben dem

2012 feiert die Bergische Universität Wuppertal ihren 40. Geburtstag. Im Hinblick auf dieses Jubiläum hat der Solinger Architekt, Designer und Künstler Wolfgang Körber der Universität ein Geschenk gemacht – den Entwurf einer Großskulptur. Unter dem Titel "Gestell" ist jetzt ein opulenter Bildband erschienen, der Körbers Entwürfe, Skizzen, Modelle und Computer-Renderings für das Skulpturenprojekt vorstellt. Körbers Buch wurde von Bazon Brock im Kettler Verlag herausgegeben.

Die Bergische Universität wurde 1972 als Gesamthochschule gegründet. Einer der Gründungsväter war der aus Wuppertal stammende damalige NRW-Minister für Wissenschaft und Forschung und spätere Bundespräsident Johannes Rau. 2003 wurde die Universität- Gesamthochschule Wuppertal in eine reine Universität umgewandelt. Aus Anfangs 3473 Studierenden im Gründungssemester sind inzwischen über 14 000 Studenten geworden.

Bis 1996 war der Solinger Wolfgang Körber an der Bergischen Universität Professor für Gestaltung im Fach Design (Kommunikationsdesign, Ausstellung/Messe und Dreidimensionale Gestaltung). Seit 1996 ist der 1934 in Potsdam geborene Körber als freiberuflicher Künstler tätig. 2005 zeigte das Kunstmuseum Solingen seinen "Rheingoldzyklus 2004–2005", 2009/10 die Düsseldorfer Galerie "Arte Versum" Körbers Skulpturen ("Zug um Zug").

Körber hat seinen Skulpturenentwürfen für die Bergische Universität das Kürzel CFG vorangestellt. Die drei Buchstaben stehen für Carl Friedrich Gauß, dem Körber sein Projekt gewidmet hat. Nach dem Mathematiker, Astronom und Physiker Gauß hat die Stadt Wuppertal 1973 die Verbindungsstraße im Gesamthochschulgebiet benannt. Den Titel des Buches hat er aus einem Zitat von Martin Heidegger entnommen. "In Gestell steckt ja auch sich stellen, also hochgradig Verantwortung für sein Werk zu übernehmen", erzählt er.

Höchstmaß an Reduktion

"Dem Unsichtbaren Umgebung geben" hat Körber seinen kurzen Text im Buch genannt, in dem er das Konzept hinter den Skulpturen erläutert. "Die Entwürfe der Skulpturen sind als Ideen-Skizzen zu verstehen. Im Vordergrund steht die Balance der verschiedenen physikalischen Kräfte und die daraus resultierende konstruktive Klarheit." Die Entwürfe zeigen Skulpturen mit einem Höchstmaß an Reduktion auf das Wesentliche.

"Das schafft die gewünschte Anonymität und Zeitneutralität." Seine drei geplanten Großskulpturen – sie haben je eine Höhe von rund 20 Metern – versteht Körber "als visuelle Zeichen in sich logischer Strukturen". Alle drei sollen an der Peripherie des Campus die Zugänge markieren. "Den Skulpturen fällt die Aufgabe zu, das Geistige augenfällig zu machen, das im universitären Kontext Grundlage von Forschung und Lehre ist", schreibt Körber.

(mit)
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