Solingen Silvester sicher feiern

Solingen · Ordnungskräfte, Feuerwehr und Wirte bereiten sich auf die Feiern zum Jahreswechsel vor.

Ob privat mit Raclette oder Fondue, auf der Silvestergala im Stadttheater oder in Restaurants und Kneipen – die meisten Solinger wissen wohl schon, wo und wie sie den "Rutsch" ins Jahr 2012 verbringen. Während manche Gaststätten zum Jahreswechsel geschlossen oder wie an anderen Geschäftstagen geöffnet haben, bereiten sich andere auf eine Silvesterfeier vor. Wie zum Beispiel die Restaurantkette "ALEX". "Wir sind seit vier Wochen ausverkauft", berichtet Betriebsleiter Tobias Hölscher stolz. "So gut lief der Vorverkauf für die Veranstaltung noch nie." Vor der Feier muss Platz für eine Tanzfläche geschaffen und in der ersten Etage ein Buffet für die 190 Gäste eingerichtet werden.

Zu den typischen Vorbereitungen auf Silvester gehört für viele Bürger der Kauf von Knallern. Wer volljährig ist, kann bis zum Nachmittag des 31. Dezember Feuerwerkskörper der Klasse II, wie Raketen oder Schwärmer im Geschäft erwerben. Wichtig beim Einkauf: Die Verpackungen der Artikel müssen unbedingt das Zulassungszeichen der Bundesanstalt für Materialprüfung tragen. Zugelassene Artikel sind an der Kennzeichnung BAM-PI oder P II und einer laufenden Nummer erkennbar. Von Basteleien an Knallern raten Experten dringend ab.

Karlheinz Rehborn, Pressesprecher der Feuerwehr, sieht eine besorgniserregende Tendenz zum Kauf nicht zertifizierter Produkte aus dem Ausland: "Es sind immer mehr Feuerwerkskörper auf dem Markt, die nicht unseren Sicherheitsbestimmungen entsprechen." Oliver Wilkes von der Feuerwehr-Leitstelle Solingen Wuppertal bringt die Gefahren auf den Punkt: "Wenn beim geprüften Feuerwerkskörper eine Fleischwunde entsteht, ist bei ungeprüften Böllern mit größerer Sprengkraft vielleicht schon die Hand ab."

Die Gründe, warum die Feuerwehr in der Silvesternacht, bevorzugt zwischen 0 und 3 Uhr ausrückt, sind immer wieder die gleichen: Dachstühle oder Papiercontainer, die durch unkontrolliertes Abschießen von Raketen Feuer gefangen haben. Auch Schlägereien oder Unfälle als Folge übermäßigen Alkoholkonsums zwingen die Rettungsdienste zu Einsätzen. Ein echter Ausnahmezustand ist Silvester in Solingen aber nicht. "Wir haben genauso viele Einsatzkräfte in Bereitschaft wie an jedem anderen Tag", sagt Rehborn. Nur zur Jahrtausendwende als herausragendes Ereignis hatte die Feuerwehr bewusst mehr Personal eingeplant.

Robin Frenzel und Nadeem Butt freuen sich auf das Feuerwerk zu Silvester. Sie feiern den Jahresübergang privat mit ihren Familien. "Jeder steuert zum Abschießen ein paar Raketen bei", erzählt Butt. Auf die Prüfzeichen beim Kauf achten auch die beiden Männer immer. Denn bei aller Begeisterung für wummernde Detonationen und bunte Farbenspiele steht die Gesundheit auch für Frenzel im Vordergrund: "Ich habe keine Lust, eine Behinderung zu bekommen, weil da was schiefgeht."

(RP)
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