Solingen Silag geht nach Langenfeld

Solingen · Das Unternehmen mit seinen rund 300Mitarbeitern und diversen Standorten in Solingen wird im ersten Quartal des kommenden Jahres die Geschäftsaktivitäten in der Nachbarstadt konzentrieren.

Das Ambiente passte: Im Hochzeitszimmer des Romantik Hotels Haus Gravenberg an der Stadtgrenze zu Solingen verkündete Langenfelds Bürgermeister Magnus Staehler zwar keine Eheschließung, "aber eine Partnerschaft mit erfolgreichen Zukunftsaussichten": Die Silag Handel AG wird Solingen bis zum Ende des ersten Quartals2007 den Rücken kehren und auf dem ehemaligen Betriebs- und Distributionszentrum der Firma Agfa an der Autobahn3 in Langenfeld ihre Geschäftsaktivitäten konzentrieren. "Wir stellen uns völlig neu auf", erklärte Silag-Vorstandsvorsitzender Siegfried Lapawa. Mit der Vielzahl der Standorte in der Klingenstadt - unter anderem Steinendorfer Straße, Wuppertaler Straße und Gräfrather Straße - sei das Unternehmen auf Dauer nicht mehr wettbewerbsfähig.

"Wir wachsen kontinuierlich, allein in diesem Jahr wieder im zweistelligen Bereich. Aus unternehmerischer und wirtschaftlicher Verantwortung musste deshalb jetzt gehandelt werden", so der 45-jährige Solinger Kaufmann. Die rund 300Silag-Mitarbeiter werden aufgrund der Nähe des neuen Standorts ihren Arbeitsplatz behalten. Von Ohligs aus könnten sie das neue Firmengelände an der Liebigstraße bequem mit dem Bus erreichen. "Auch das spielte eine Rolle in den Überlegungen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Bernd Wilz.

Fast 20Millionen Euro würde die SilagHandelAG der Umzug inklusive Immobilienkauf und weiterer Expansionen dort kosten. Lapawa geht davon aus, dass der Standort Wuppertaler Straße innerhalb der nächsten zwei Jahre verkauft sein werde. Das gleiche gelte für den Lagerbetrieb Gräfrather Straße und den gegenwärtigen Hauptfirmensitz Steinendorfer Straße. "Der Standort Papiermühle soll innerhalb der nächsten fünf Jahre veräußert werden", kündigte Lapawa an.

Er bedauert, "dass die Stadt Solingen mit Rat und Verwaltung uns in vielen Jahren keine vernünftige Perspektive aufzeigen und realisierbare Standorte anbieten konnte oder nicht ganz so wollte". Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die Silag HandelAG zu einem der besten Gewerbesteuerzahler der Stadt entwickelt habe. "Es geht bei der jetzt anstehenden Verlagerung aber nicht um Schuldzuweisungen", betonte Lapawa, "wir haben letztlich auch im Sinne unserer Mitarbeiter entschieden."

Denn wäre das Geschäft mit Langenfeld nicht zustande gekommen, hätte sich Silag nach Sonnefeld bei Coburg orientiert. Dort hält die Firma ebenfalls einen großes Distributionszentrum vor allem für den osteuropäischen Markt vor.

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