Solingen Sieben Tonnen Müll in der Stadt gesammelt

Solingen · Birgit Hipp-Diehl (42) beteiligte sich gerne am dritten Bergischen Müllsammeltag und hat beim "Frühjahrsputz" rund um den Ohligser Hauptbahnhof auch ihre beiden Töchter Jana (7) und Mia (6) im Blick: "Ich möchte ihnen ein Gefühl dafür vermitteln, dass es nicht in Ordnung ist, seinen Müll einfach fallen zu lassen". Zumal die Klingenstadt zwar nicht ihre, aber die Heimat ihrer Kinder ist.

Verrottete Knallkörper als Überbleibsel der Sylvesternacht, zerbrochene Flaschen, Tabaktüten, ein alter Schwamm, jede Menge Zigarettenstummel und sogar ein zerstörter Kleincomputer: Jana und Mia werden im Bereich des Hintereingangs des Bahnhofs an der Ecke Stein- und Sauerbreystraße gleich fündig und schnell ist ihr großer, blauer Müllsack gut gefüllt. Für die gebürtige Bonnerin Birgit Hipp-Diehl, die zuletzt in Köln wohnte, kann das Stadtbild Solingens von dem großen Reinemachen nur profitieren: "Vielleicht kann man der Stadt so auch beim Sparen helfen", meint sie.

Das dürfte ganz im Sinne von Stadtkämmerer Ralf Weeke sein, der die Abschlussveranstaltung der Sammelaktion im Entsorgungsbetrieb an der Dültgenstaler Straße moderierte: "Wir geben jährlich 2,8 Millionen Euro aus, um unsere Stadt sauber zu halten." Wären die Einwohner gedankenvoller und sich ihrer ökologischen Verantwortung besser bewusst, könne die Stadt viel Geld sparen.

Weeke und Ordnungsdezernent Robert Krumbein konnten am Samstagnachmittag gleich zwei Rekorde vermelden: Zum einen die erfreuliche Resonanz von insgesamt rund 4550 Teilnehmern und ein Sammelergebnis von knapp sieben Tonnen Unrat. Die Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten hatten dabei mit 4150 Teilnehmern am Freitag den größten Anteil an der guten Sammelquote. Auch die Jugendfeuerwehr war mit 40 Helfern im Einsatz: Amos (14), Jonas (17), Marcel (10) und Marc (13) berichten von "Autoreifen", die sie unter anderem eingesammelt hätten. Auch THW das DRK waren im Einsatz.

Nach getaner Arbeit ließen sich rund 300 Müllsammler am Samstag bei der Abschlussveranstaltung Gullaschsuppe schmecken, einige von ihnen nutzten die Gelegenheit, mit einem Hubsteiger in luftige Höhen zu "entschweben" oder sich eine Kehrmaschine oder eine Müllwagen von innen anzuschauen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort