Was Nebenan Passiert Aus Dem Bezirk Mitte Sicher über die Friedrichstraße gehen

Solingen · Die Bezirksvertretung will eine barrierefreie Fußgängerinsel und einen Zebrastreifen in Höhe der Seniorenwohnanlage Sentivo.

Seit Jahren wird darüber diskutiert, nun kann offenbar ein Schlussstrich unter das Thema gezogen werden: Auf der Friedrichstraße in Höhe des Seniorenhauses Sentivo soll eine barrierefreie Fußgängerinsel inklusive Zebrastreifen und entsprechender Beleuchtung angelegt werden. Überdies eine Linksabbiegespur kurz dahinter in die Straße Am Neumarkt. Die voraussichtlichen Kosten von 66.000 Euro sollen für den Haushalt angemeldet werden - 55.000 Euro wurden bereits eingestellt, die restlichen 11.000 Euro sollen nun im Zuge der Haushaltsberatungen folgen. Dafür sprach sich die Bezirksvertretung Mitte mit großer Mehrheit bei einer Enthaltung aus.

Diese Empfehlung der Bezirksvertretung muss nun noch vom Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität bestätigt werden, der am kommenden Montag, 20. November, tagt. Wird der Haushalt 2018 am Donnerstag, 30. November, vom Stadtrat verabschiedet, muss allerdings noch auf die Etat-Genehmigung der Bezirksregierung gewartet werden, bis die Baumaßnahme umgesetzt werden darf. Das kann dauern - voraussichtlich bis weit ins Jahr 2018 hinein.

Die viel befahrene Friedrichstraße in Höhe des Seniorenzentrums Sentivo zu queren, um über die Straße Am Neumarkt in die nah gelegene City zu kommen, das erweist sich nicht nur für ältere Menschen, die zum Teil mit dem Rollator unterwegs sind, als äußerst schwer. Und ist obendrein mit Gefahren verbunden.

Diese Einsicht herrscht zwar schon einigen Jahren. Allein, geschehen ist bislang nichts. "Die Umsetzung, eine Querungshilfe anzulegen, ist vor zwei Jahren ins Stocken geraten", erklärte Sonja Häcker vom Stadtdienst Planung und Mobilität in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte.

Auch, weil man versucht hatte, die dort ansässige Seniorenresidenz an den Kosten zu beteiligen. "Es hat aber fast eineinhalb Jahre gedauert, bis die sich gemeldet haben, um dann mitzuteilen, dass sie sich nicht an den Kosten beteiligen wollen", berichtete Häcker den Bezirksvertretern.

Die Verwaltung hatte jetzt zunächst nur eine Querungshilfe vorgeschlagen, die 45.000 Euro kosten sollte. "Die Friedrichstraße ist als kleine Innenstadtumfahrung definiert. Ein Zebrastreifen, der den Fußgängern Vorrang einräumt, wäre von daher hinderlich für den Verkehrsfluss", argumentierte Sonja Häcker. Falls die Querungshilfe nicht ausreichend sei, könne man in einem zweiten Schritt immer noch einen Zebrastreifen hinzufügen.

Doch darauf ließen sich die Bezirksvertreter nicht ein. "Das ist ein sensibler Standort, hier muss Sicherheit geschaffen werden", sagte Birgit Evertz von den Grünen. Auch Hansjörg Schweikhart (CDU) und die SPD sprachen sich für eine sofortige Mittelinsel und einen Zebrastreifen aus. Vertreter von Senioren- und Behindertenbeirat überdies. "Der Zebrastreifen muss sein - so schnell wie möglich", sagte Kurt Thomas vom Beirat für Menschen mit Behinderungen.

Die sicherste Lösung, die Friedrichstraße in diesem Bereich zu queren, wäre allerdings eine Ampelanlage. Darauf verwies unter anderem Julia Lipschitz vom Behindertenbeirat. "Gleichzeitig aber auch die teuerste", sagte Sonja Häcker mit Blick auf Kosten in Höhe von 168.000 Euro. Von daher wurde diese Lösung von der Bezirksvertretung Mitte verworfen.

(uwv)
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