Solingen Shuttlebus für Haus Müngsten?

Solingen · Die Lebenshilfe will Besucher vom Parkplatz an der L 74 abholen und zum Restaurant im Brückenpark bringen. So soll vermieden werden, dass es im Winter erneut zu einem Umsatzeinbruch kommt.

An die zurückliegenden Winter denkt Kurt Reiner Witte, Chef der Solinger Lebenshilfe, noch immer mit Schrecken. Seit 2010 betreibt die Organisation in Müngsten ihr Restaurant. Doch während sich Haus Müngsten im vorderen Bereich des Brückenparks in den Sommermonaten längst zu einer guten gastronomischen Adresse in der Region entwickelt hat, bleiben im Winter die meisten Plätze leer. Das Problem: Viele Gäste scheuen während der dunklen Jahreszeit den rund einen Kilometer langen Weg von den Parkplätzen an der L 74 zum Restaurant.

Um im nächsten Winter nicht noch einmal einen Umsatzeinbruch von über 50 Prozent zu erleben, plant die Lebenshilfe nun eine ungewöhnliche Maßnahme. "Bei uns gibt es ernste Überlegungen, zwischen den Parkflächen und Haus Müngsten einen Shuttle-Service einzusetzen", sagte Kurt Reiner Witte jetzt unserer Zeitung. Aus diesem Grund sollen demnächst Gespräche mit den Verkehrsbetrieben aufgenommen werden. Denkbar sei zum Beispiel, in den Wintermonaten Kleinbusse pendeln zu lassen, so Witte. Ungeklärt ist hingegen noch, wie das Projekt finanziert werden kann.

Der Hintergrund: Als der Brückenpark Müngsten 2006 eröffnet wurde, wollten die Verantwortlichen ein Erholungsgebiet, das frei von Autoverkehr ist. So sollte der Freizeitcharakter des Parks unterstrichen werden. Ein Plan, der aufging. Denn inzwischen besuchen jährlich rund 300 000 Gäste das Ausflugsziel unterhalb der Müngstener Brücke.

Parkraum ist mit den Stellplätzen an der L 74 ebenfalls genügend vorhanden. Nur liegt dieser eben etwa 1000 Meter vom Eingang des Brückenparks entfernt. Und das wiederum ist für die Betreiber von Haus Müngsten ein Problem. Der Weg zwischen den Parkplätzen und dem Restaurant ist nämlich nicht nur lang. Im Winter, wenn es früh dunkel wird, verzichten viele auch deshalb auf einen Besuch in Müngsten, weil der Weg dunkel und einsam liegt.

Darum forderte Kurt Reiner Witte bereits im Februar in der Morgenpost Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu Haus Müngsten. Inzwischen wurden vorhandene Stellflächen vor der Schranke zum Park als Parkplätze für das Restaurant ausgewiesen. Und die Stadt hob ein Halteverbot zwischen Buswendeschleife und Parkeingang für die Wintermonate auf. Allerdings wurden dort auch schon vorher keine Strafzettel verteilt, so dass sich am Parkplatznotstand nichts geändert hat. Witte: "Das ist nur eine Zwischenlösung." Nach den Ferien will der Lebenshilfe-Chef deshalb noch einmal über einen großen Parkplatz direkt am Haus verhandeln. Da die Chancen dafür aber eher gering sind, wird vorrangig an der Shuttle-Lösung gearbeitet.

(RP)
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