Solingen Seilbahn in Burg steht bis nächste Woche still

Solingen · Die Kugellager müssen repariert werden. Der Betrieb der Seilbahn, die seit 1952 zuverlässig läuft, wird am 9. September wieder aufgenommen. Zurzeit sind Spezialisten vor Ort. Kosten im fünfstelligen Bereich.

 Die Umlenkscheibe in der Talstation führt normalerweise das Stahlseil der Seilbahn.

Die Umlenkscheibe in der Talstation führt normalerweise das Stahlseil der Seilbahn.

Foto: mak

Zwischen Unterburg und Oberburg liegen exakt 91 Höhenmeter, die es in sich haben können - zumindest dann, wenn man in diesen Tagen einfach mal schnell vom einen in den anderen Ortsteil kommen möchte. Denn wo sonst die Sessellifte der Seilbahn pro Jahr rund 200.000 Fahrgäste von unten nach oben und wieder zurück befördern, stehen im Augenblick alle Räder still.

Der Grund: Nachdem die Kugellager in der Umlenkscheibe der Talstation Anfang dieses Monats erstmals mit verdächtigen Geräuschen auf sich aufmerksam gemacht hatten, steht nun fest, dass die immerhin 65 Jahre alte Technik einer Überholung bedarf. "Die entsprechenden Teile wurden mittlerweile ausgebaut", sagte der Betreiber der Burger Seilbahn, Stefan Irlenbusch, gestern im Gespräch mit unserer Redaktion.

 Den Fahrgästen der Seilbahn bietet sich eine der schönsten Aussichten der Region. Insgesamt überwindet die Anlage 91 Höhenmeter.

Den Fahrgästen der Seilbahn bietet sich eine der schönsten Aussichten der Region. Insgesamt überwindet die Anlage 91 Höhenmeter.

Foto: Radtke (Archiv)

Dabei hoffen die Verantwortlichen aber, dass die Unterbrechung nicht von langer Dauer sein wird. "Wir planen, den Betrieb am 9. September wieder aufnehmen zu können", betonte Irlenbusch, der zudem unterstrich, eine Gefährdung für die Sicherheit der Fahrgäste habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Tatsächlich verrichtet die Seilbahn seit dem Jahr 1952 zuverlässig ihren Dienst. Angetrieben von einem 56 PS starken Gleichstrom-Motor bewegen sich 30 Doppelsessel über ein in der Summe 495 Meter langes Förderseil von der Tal- zur Bergstation sowie retour. Wobei eine Fahrt mit der Seilbahn, die die erste ihrer Art in Nordrhein-Westfalen war, bis zum heutigen Tag das geblieben ist, was frühe Werbeplakate bereits in den 50er Jahren versprachen: ein Erlebnis für die Passagiere.

Die nun jedoch auf dieses Erlebnis samt des beeindruckenden Fernblicks aus luftiger Höhe in das Tal der Wupper zunächst einmal verzichten müssen. So waren Arbeiter, darunter sogar ein Seilbahn-Spezialist aus Bayern, in den vergangenen Tagen unter anderem damit beschäftigt, das Stahlseil von der Umlenkscheibe zu trennen, um auf diese Weise an die Kugellager zu gelangen.

Wie teuer die Reparatur an der Technik am Ende werden wird, vermochte man von Betreiberseite am Mittwoch noch nicht genau zu prognostizieren. "Die Gesamtkosten dürften sich allerdings aller Voraussicht nach schon in einem fünfstelligen Euro-Bereich bewegen", betonte Stefan Irlenbusch, dessen Familie die Burger Seilbahn im Jahr 1986 von den Vorgängern übernommen hatte.

Seitdem gab es immer wieder wichtige Ereignisse sowie Veränderungen rund um die Seilbahn. Beispielsweise können Fahrgäste seit einigen Jahren Fahrräder mitnehmen - was angesichts der zunehmenden Bedeutung des Tourismus für die Region von Belang ist. Und zudem wurde im Jahr 2013 die Steuerungstechnik der Seilbahn, die in regelmäßigen Abständen vom TÜV überprüft wird, grundlegend modernisiert.

"Mit der Unterbrechung des Fahrbetriebs der Seilbahn haben wird absichtlich bis jetzt gewartet", verdeutlichte Betreiber Irlenbusch gestern. Denn nachdem am vergangenen Wochenende die Medieval Fantasy Convention über die Bühne gegangen ist, sind die meisten Großveranstaltungen auf Schloss Burg für dieses Jahr gelaufen. Und darüber hinaus, so Stefan Irlenbusch, habe man die notwendige Reparatur auch deswegen auf Ende August beziehungsweise Anfang September gelegt, da in dieser Woche die Schulferien in NRW zu Ende gegangen seien.

(or)
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