Erfahrungsbericht aus dem Hallenbad Vogelsang in Solingen Schwimmen mit Abstand

Solingen · Schon vor dem ersten Schritt im Schwimmbad Vogelsang sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie spürbar. Einfach ein paar Runden schwimmen? So einfach ist das heute nicht mehr.

 Abstand halten und außerhalb des Beckens eine Maske tragen: Verhaltensregeln im Hallenbad Vogelsang in Zeiten des Coronavirus.

Abstand halten und außerhalb des Beckens eine Maske tragen: Verhaltensregeln im Hallenbad Vogelsang in Zeiten des Coronavirus.

Foto: Jannik Tischinger

Die Tickets für das städtische Hallenbad gibt es nicht mehr vor Ort und schon gar nicht kurzfristig. Sie müssen im Voraus gekauft werden, entweder online auf www.solingen-live.de oder in einer der drei Vorverkaufsstellen in Wald, Ohligs und Mitte. Auch dort ist das Virus allgegenwärtig: Ohne Mund-Nasen-Bedeckung und Mindestabstand geht nichts.

Der Ticketverkauf nimmt mehr Zeit in Anspruch als unter normalen Umständen. Mit dem Entrichten des Eintrittspreises allein ist es nicht mehr getan, auch das Angeben von persönlichen Daten wie Name, Adresse und Telefonnummer gehört mittlerweile dazu. Die Daten werden auf einem Server gespeichert und nach vier Wochen gelöscht.

Um mögliche Infektionsketten nachverfolgen und Abstandsregelungen einhalten zu können, gelten die erworbenen Tickets – anders als gewohnt – nicht mehr für den gesamten Tag, sondern immer nur für zweistündige Zeitintervalle. In diesen dürfen höchstens 25 Gäste das Bad gleichzeitig nutzen. Die gebuchten Tickets sind vom Umtausch und einer Erstattung ausgeschlossen, GeldwertCoins und Zehner-Karten können bis zum Ende der Sonderregelungen nicht genutzt werden.

Hat man es dann in das Schwimmbad geschafft, erwarten einen bereits am Eingang ausführliche Hygiene- und Sicherheitshinweise. Das Tragen einer Maske ist im gesamten Gebäude Pflicht und wird konsequent durchgesetzt. Lediglich zum Duschen und Schwimmen darf die Mund-Nasen-Bedeckung abgelegt werden. Für die Zeit des Aufenthalts bekommt jeder Badegast einen Korb, in dem Handtuch, Duschgel und Maske aufbewahrt werden können. Er ermöglicht einen direkten Weg zu den Dusch- und Toilettenräumen, in denen sich maximal sechs Personen gleichzeitig aufhalten dürfen.

Unter den wachsamen Augen der Bademeister sind zurzeit nur das Schwimmer- und das Lehrschwimmbecken nutzbar. Das Schwimmerbecken ist in zwei Hälften eingeteilt, geschwommen wird im Kreis, Überholen ist nicht erlaubt. Wer sich zu lange zu nahe kommt, wird freundlich, aber bestimmt auf die bestehenden Abstandsregelungen hingewiesen.

Auch nach dem Schwimmen ist bei weitem nicht alles normal. Das obligatorische Föhnen fällt aus, die Benutzung der Geräte ist zurzeit untersagt. Nicht allen gefällt das. So äußerte eine Frau recht lautstark ihr Unverständnis über diese Maßnahme: Unter diesen Umständen werde sie „nicht wiederkommen“. Die neue Normalität — nicht jeder kann und will sich an sie gewöhnen.

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