Solingen Schweben über Burg

Solingen · Auf einer 250 Meter langen Strecke überwindet die Burger Seilbahn 91 Höhenmeter von der Talstation in Unterburg bis zur Bergstation in Oberburg. In diesem Jahr feiert der Lift sein 60-jähriges Bestehen.

 Die Burger Seilbahn ist beliebt, rund 200 000 Besucher steigen Jahr für Jahr zu. Stefan Irlenbusch nimmt auch Fahrräder mit.

Die Burger Seilbahn ist beliebt, rund 200 000 Besucher steigen Jahr für Jahr zu. Stefan Irlenbusch nimmt auch Fahrräder mit.

Foto: Mak/Privat

In beschaulicher Geschwindigkeit überqueren die Sessellifte zunächst die Wupper, bevor die Seilbahn dann den steilen Hang hinauf zur Burg führt. 91 Höhenmeter überwindet die Seilbahn auf einer Strecke von 250 Metern und wieder zurück. Auf der Fahrt runter ins Tal genießt man die Aussicht über Wupper, Wald und den umliegenden Teil von Unterburg. Mit ein wenig Glück können Seilbahnfahrer auch die zwei Ziegen beobachten, die seit 15 Jahren den Hang unterhalb der Seilbahn bewohnen.

Bei einer Seilbahnfahrt mit frei baumelnden Füßen ist auf eines besonders zu achten: festes Schuhwerk. "Sommerschläppchen sind schnell weg", berichtet Stefan Irlenbusch von der Geschäftsleitung der Burger Seilbahn, der schon so manches Mal miterlebt hat, wie die Fahrgäste den Sessel mit weniger Kleidung am Leib verlassen haben, als beim Einstieg in die Seilbahn. Dutzende Schuhe, Jacken, Brillen und Mützen seien schon in der Wupper oder dem Dickicht des Wäldchens verschwunden.

In diesem Jahr feierte die Seilbahn in Burg ihr 60-jähriges Bestehen und gilt als ein Wahrzeichen Solingens. 1952 von einem Remscheider Fabrikanten erbaut und eröffnet, verzeichnete das Transportmittel nur rund ein Jahr später den millionsten Fahrgast. 1986 übernahm der Burger Hans Irlenbusch die Seilbahn, die bis heute als Familienbetrieb geführt wird. "Es gab damals nicht viele Käuferinteressenten und meinem Vater war es ein wichtiges Anliegen, die Seilbahn zu erhalten", sagt Stefan Irlenbusch.

Seit der Jahrtausendwende nehme der Besucherandrang auch wieder zu, rund 200 000 Fahrgäste zähle der Betrieb im Jahr. "Für die Solinger zählt die Seilbahn mittlerweile zur Naherholung, das ist heute schon ein Trend", so Irlenbusch. Dies sei nicht selbstverständlich, erst im vergangenen Jahr habe die Seilbahn in Altenahr schließen müssen.

Für Solinger Schulklassen und Familien bis über die Solinger Stadtgrenzen hinaus ist die Burger Seilbahn ein beliebtes Ausflugsziel. Aber auch Geschäftsleute bringen internationalen Besuch mit nach Burg, um eine Tour mit dem Sessellift zu drehen. Für alteingesessene Burger ist die Seilbahn ein fast alltägliches Verkehrsmittel, um die Steigung zwischen Ober- und Unterburg zu überwinden. "Ich selbst bin früher noch mit der Seilbahn zur alten Grundschule an der Hasencleverstraße gefahren", erinnert sich Irlenbusch.

Seit diesem Jahr transportiert die Seilbahn neben Personen auch Fahrräder den steilen Hang hinauf. "Dieser Service wird von den Radfahrern sehr gerne angenommen", berichtet Irlenbusch. Um die 60 Fahrräder bringt die Seilbahn monatlich rauf nach Oberburg, im August waren es sogar 120 Drahtesel.

(RP/ac)
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