Solingen Schuluniformen für arme Kinder

Solingen · Die 29-jährige Solingerin Sina Rieke möchte dabei helfen, dass Schulkinder in dem armen westafrikanischen Land lernen, ihre eigene Schuluniform zu nähen. Dafür sammelt die angehende Lehrerin Spendengelder.

"Wer die Armut in Burkina Faso nicht selbst erlebt hat, für den ist sie unvorstellbar", sagt Sina Rieke. Die 29-jährige Solingerin studiert in Münster Grundschullehramt und Deutsch als Fremdsprache. Ende Januar ist sie von einem zweimonatigen Aufenthalt in dem westafrikanischen Staat zurückgekehrt, der zu den ärmsten der Welt zählt.

Rieke reiste mit der Organisation "for fair education", die sich für die Verbesserung der Bildungssituation von sozial schwachen Kindern und Erwachsenen einsetzt. Vor Ort unterrichtete sie in Ouagadougou ältere Schüler in Deutsch. Neben ihrem Schulpraktikum war Sina Rieke jedoch auch häufig an einer Grundschule in Boudtenga, die etwa 35 Kilometer von der Hauptstadt Ouagadougou entfernt liegt, tätig. "Als ich die Kinder dort sah, war ich zutiefst erschüttert", erzählt die angehende Lehrerin.

Zerfetzte Kleidung

Vielen der Schüler mangelte es nicht nur an Kreide, sondern sie trugen völlig zerfetzte Kleidung anstatt von Schuluniformen. "So bin ich auf die Idee gekommen, dort Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und den Kindern zu ordentlicher Kleidung zu verhelfen." Die Solingerin möchte dazu beitragen, dass die Kinder im Textilunterricht lernen, ihre Schuluniformen zu nähen. "Somit sind sie zumindest auf diesem Gebiet zukünftig unabhängig von fremder Hilfe." Ihren Plan hat sie während ihres Aufenthalts in Boudtenga direkt in die Tat umgesetzt: Sie stellte sechs Lehrern das Projekt vor und erntete sowohl bei ihnen als auch bei den Schülern begeisterte Zustimmung.

Mittlerweile konnten von den ersten Spenden, die Rieke im Freundes- und Bekanntenkreis sammelte, schon zwei Nähmaschinen und Stoffe angeschafft werden. Ein ebenfalls durch Spenden finanzierter Schneider leitet zwei Lehrer der Schule an, die ihr Wissen später an ihre Schüler weitergeben. "Das Projekt ist nun für drei Monate gesichert, aber natürlich soll es weitergehen", bittet Rieke um Spenden. Sie möchte weitere Materialien kaufen und den Nähunterricht finanzieren. "Erst, wenn jedes Kind eine selbst genähte und saubere Schuluniform hat, bin ich zufrieden." Regelmäßig lässt sich die Studentin über den Projektfortschritt informieren. Bereits in dieser Woche fahren die nächsten Praktikanten nach Burkina Faso, um zu helfen.

Spenden an: for-fair-education, Kontonummer.: 1732747100, Bankleitzahl 39010111, SEB Aachen, Stichwort: Schuluniform.

(RP)
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