Solingen Schub für Ohligs erwartet
Solingen · Die Investoren des O-Quartiers auf dem früheren Olbo-Gelände begrüßen die neuen Pläne für das Einkaufszentrum in Solingen-Mitte. Sie sehen die beiden Center als gegenseitige Ergänzung.
Mit großem Interesse verfolgen die Planer des Einkaufszentrums in Ohligs, dass das neue Shopping-Center in Solingen-Mitte konkrete Formen annimmt. "Wir begrüßen es", sagte Projektentwickler Wolfgang Düster gestern auf Anfrage. "Erst mit einem solchen Center spielt man in der ersten Bundesliga." Städte ohne derartige Einkaufszentren hätten dagegen für viele Investoren ein Manko.
Als Konkurrenz betrachtet Düster den Karstadt-Nachfolger am Neumarkt nicht. "Wir sehen uns als Ergänzung." Daher werde man auf jeden Fall Dubletten vermeiden. "Es macht keinen Sinn, dieselben Geschäfte nach Ohligs zu holen, auch wenn wir vielleicht drei bis fünf Euro pro Quadratmeter günstiger sind." Wegen der niedrigeren Miete wolle man dafür stärker auf regionale Fachgeschäfte setzen.
Ankermieter frühzeitig bekannt
Die passenden Einzelhändler anzusprechen, sei kein Problem. "Die Verträge mit den großen Ankermietern werden schon sehr früh abgeschlossen", erklärt der Projektentwickler. Er geht davon aus, dass dies auch für das Einkaufszentrum am Neumarkt schon in zwei bis drei Monaten feststeht. "In dieser Branche weiß man, wer wo unterschrieben hat. Wenn die Drogerie Müller zum Beispiel in den ,Hofgarten' geht, fragen wir sie nicht auch für Ohligs." Einen Wettlauf um den früheren Eröffnungstermin werde es ebenfalls nicht geben. "Ein versetztes Fertigstellen ist genau richtig, um möglichst viele Kunden anzuziehen", erklärt Düster. Denn so könne die Neugierde optimal genutzt werden.
Die Rahmenplanung für das Stadtteil-Zentrum in Ohligs ist auch Thema bei der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid am 27. Juni. Die baulichen Aspekte für das O-Quartier werden nach Auskunft der Stadt im Bebauungsplan festgesetzt, weitere Details in einem separaten städtebaulichen Vertrag. Dazu gehören die Festlegung des Gebäudeentwurfs, die Lage von Zu- und Durchgängen, die Gestaltung des Parkplatzes, die angedachte Kletterwand, die Größe der Läden sowie die Zuschüsse des Investors zur Umgestaltung des Ohligser Marktes und der Düsseldorfer Straße. Hier wünscht sich die Stadt eine finanzielle Beteiligung von jeweils 250 000 Euro.
Hausbesitzer sind gefragt
Die Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft Düsseldorfer Straße steht auf Antrag der CDU ebenfalls auf der Tagesordnung. Die Gemeinschaft soll frischen Wind in die Ohligser Einkaufsmeile bringen. Den hält Filip Skrabic auch für dringend geboten. "Viele Häuser und Geschäfte sind veraltet und müssten modernisiert werden", meint der Solinger, dem das "Kik"-Gebäude am Ohligser Markt gehört. "Denn was vor 50 Jahren schön war, ist es heute oft nicht mehr." Es sei vertretbar, wenn Hauseigentümer durch ein schöneres Erscheinungsbild ihrer Häuser für eine Attraktivierung der Düsseldorfer Straße beitragen sollen, findet er. Wer in sein Eigentum investiere, sichere sich schließlich langfristig Mieteinnahmen. "Manchmal reicht ja auch schon ein bisschen neue Farbe."