Programm der Stadt Solingen Steingärten-Umbau läuft schleppend an

Solingen · Grundstückbesitzer können zur Umgestaltung Gelder beantragen. Die Stadt Solingen erhofft sich so positive Effekte für den Naturschutz.

Sie sind vor allem eines – pflegeleicht. Auch in Solingen haben sich manche Grundstückbesitzer dazu entschieden, in ihren Gärten auf allzu viel Grün zu verzichten und stattdessen auf Schotter zu setzen. Doch dies führte in der Vergangenheit dazu, dass immer mehr Flächen versiegelt wurden. Den Verantwortlichen im Rathaus sind die Steingärten jedenfalls schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge, weswegen die Verwaltung nun hofft, mithilfe eines neuen Förderprogramms die Natur zumindest teilweise in die Solinger Gärten zurückzubringen.

Seit dem 1. Januar und zunächst einmal bis 30. September haben Hauseigentümer die Gelegenheit, Unterstützungszahlungen für die Umwandlung ihrer Schottergärten zu beantragen. Dabei können mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Teile der Kosten zur Abfuhr und Entsorgung von Material sowie für den Einbau von Mutterboden inklusive Neubepflanzung erstattet werden. Voraussetzung ist, dass die Umgestaltungen bis 5. Dezember 2022 realisiert werden.

So sieht die Stadt hauptsächlich in den Quartieren Ohligs-Mitte, Ritterstraße / Bülowplatz, Müllheizkraftwerk / Beethovenstraße, Hauptbahnhof / Ohligs-Ost, Wald-Süd / -West, Wald-Mitte, Solingen-Mitte, Schützenstraße, Gräfrath-Mitte, Ohligs-Unterland sowie Central Handlungsbedarf. Denn in diesen Gegenden kommen besonders häufig versiegelte Flächen vor, so dass begrünte Vorgärten beziehungsweise Vorgärten umso wichtiger erscheinen.

Wobei sich der Andrang auf die Gelder knapp vier Wochen nach Beginn der Förderung noch in überschaubaren Grenzen hält. „Bisher sind fünf Anträge eingegangen, die aktuell bearbeitet werden“, sagte jetzt eine Sprecherin der Stadt, die zudem noch einmal einige Rahmenbedingungen des Programms nannte. „Pro Antrag können 80 Prozent von maximal 1000 Euro gefördert werden, ,on Top‘ kommt die Beratung durch eine Gärtnerei (Meisterbetrieb)“, hieß es am Mittwoch vonseiten der Stadtverwaltung, wo man sich von der EFRE-Förderung vor allem Anreize für die Hauseigentümer verspricht.

Mit dem Angebot verfolgen die zuständigen Stellen im Rathaus das Ziel, „den Klima- und Umweltschutz und damit auch die Nachhaltigkeitsstrategie“ voran zu treiben. Denn laut Stadt tragen unversiegelte Flächen „nachweislich zu einer Verbesserung des Mikroklimas in unmittelbarer räumlicher Nähe bei“. Die sommerliche Hitzebelastung werde durch die kühlende Verdunstung abgemildert. Und bei extremen Niederschlägen könne die Speicherung von Regenwasser auf unversiegelten Flächen Kanalisation und Kläranlage entlasten. Des Weiteren leisteten grüne Flächen aber auch einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt und dienten als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Am 17. Februar bietet die Stadt Solingen darum gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW eine digitale Informationsveranstaltung an, um Interessierten die bestehenden Fördermöglichkeiten zu erläutern. Das Online-Seminar „Starkregen und Dachbegrünung – klimaangepasste Dächer und Vorgärten“ soll darüber hinaus den Nutzen von Begrünungen rund ums Haus verdeutlichen und ist für die Teilnehmer kostenfrei.

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