Solingen "Scholle" ist Partnerschule des Galileums

Solingen · Sie sind quasi Nachbarn in Ohligs: Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule ist Ankerschule des neuen Planetariums, das in der ausgedienten Gaskugel entstehen soll. 6,7 Millionen Euro werden an der Tunnelstraße ins Galileum investiert.

 Zusammenarbeit besiegelt: Schulleiterin Elke Mosebach-Garbade sowie Dr. Sebastian Fleischmann, Dr. Frank Lungenstraß und Guido Steinmüller von der Walter-Horn-Gesellschaft beziehungsweise der Sternwarte unterzeichnen den Kooperationsvertrag.

Zusammenarbeit besiegelt: Schulleiterin Elke Mosebach-Garbade sowie Dr. Sebastian Fleischmann, Dr. Frank Lungenstraß und Guido Steinmüller von der Walter-Horn-Gesellschaft beziehungsweise der Sternwarte unterzeichnen den Kooperationsvertrag.

Foto: Boris Schmidt

Optimistisch ist Dr. Frank Lungenstraß, dass der Umbau des ausgedienten Gaskugelbehälters in Ohligs zu einem Planetarium im Jahr 2015 startet. "Dann könnte es losgehen", sagt er über das Galileum. Ein weiterer Schritt, das Leuchtturm-Projekt mit Leben zu füllen, ist gestern jedenfalls unternommen worden. Sternwarten-Geschäftsführer Lungenstraß sowie Guido Steinmüller und Dr. Sebastian Fleischmann vom Präsidium der Walter-Horn-Gesellschaft unterzeichneten gemeinsam mit Elke Mosebach-Garbade, Leiterin der Geschwister-Scholl-Schule, einen Kooperationsvertrag für eine dauerhafte Zusammenarbeit.

Die Ohligser Gesamtschule ist Ankerschule des neuen Galileums an der Tunnelstraße. Weil die Schule mit ihrem Unterrichtsgebäude an der Querstraße und das neue Planetarium an der Tunnelstraße quasi Nachbarn sind, bietet sich die Zusammenarbeit aus Sicht der Beteiligten geradezu an.

Ziel ist, Schüler für Himmelskunde, aber auch für zahlreiche weitere naturwissenschaftliche Themen zu begeistern. Dazu soll es auch Vorträge in der Gesamtschule geben.

Anfang nächsten Jahres sollen bereits die ersten Projekte starten. Bei den Schülern der Klassen 9 und 10, die sich mit Astronomie als Unterrichtsthema befassen, wäre dies unter anderem vorstellbar. Gedacht ist aber beispielsweise auch an "Scholle"-Schülerpaten, die künftig Klassen anderer Schulen beim Besuch des neuen Planetariums begleiten.

Ein Planetarium in einer Gaskugel mit einem Durchmesser von 26 Metern — für Lungenstraß ist das in Europa einmalig, wenn nicht sogar weltweit. "Das könnte Ohligs und die Region einen großen Schritt voranbringen."

In dem neuen Planetarium werden jährlich 40 000 Besucher erwartet. Kalkuliert wird mit zwei Führungen pro Tag. Und die Hälfte dieser Besucher sind Schüler, auch von auswärts. Viele dürften mit ihren Lehrern eigens Solingen wegen des Galileums besuchen. Es bietet sich doch geradezu an, während der Klassenfahrt im Hauptbahnhof auszusteigen und das neue Planetarium zu besichtigen. 6,7 Millionen Euro werden insgesamt im Galileum investiert. Davon sind 4,9 Millionen Euro der Bausumme zuschussfähig. Angestrebt ist eine Landesförderung von 80 Prozent, dies würde dem üblichen Fördersatz entsprechen.

"Im Moment rechnen wir damit." Die Signale seien ganz gut. "Wir sind in intensiven Gesprächen", sagt Lungenstraß. Einfach wird es nach seinen Worten allerdings nicht, an die Fördertöpfe des Landes heranzukommen. Der Geschäftsführer der Sternwarte, die zunächst noch an der Walder Sternstraße ihr Domizil hat, erwartet im Frühjahr eine Richtungsentscheidung bezüglich der Höhe des Landeszuschusses.

Die Solinger Stadtwerke sind Eigentümer der alten Gaskugel, die bis 2009 noch in Betrieb gewesen war. Anfangs ist sogar daran gedacht worden, den nicht mehr benötigten Behälter abzureißen. Doch mit den Überlegungen, das Galileum in Ohligs zu errichten, ist dies schnell zu den Akten gelegt worden. Seit mehr als zehn Jahren befasst sich die Sternwarte bereits mit den Planungen eines großen Planetariums.

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(RP)
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