Solingen Schnelle Hilfe für die Kita Schatzkiste

Solingen · Eltern und Sponsoren sorgten für höhere Zäune an der neuen städtischen Kindertagesstätte an der Schwertstraße. Die Bezirksvertretung Mitte hat ebenfalls Sicherheitsbedenken und stellte 1600 Euro für eine Torerhöhung bereit.

Sie ist noch neu und wurde mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung realisiert, die Kindertagesstätte (Kita) Schatzkiste an der Schwertstraße. Doch als der Elternrat in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte jetzt Geld aus den freien Budgetmitteln beantragte, um damit Außentore der Kita erhöhen zu können, wurden die Bezirksvertreter hellhörig. "Wir haben aus Sicherheitsaspekten bereits den Zaun erhöht. Die Kinder konnten locker darüber klettern", sagte Agnes Berger, die Elternratsvorsitzende der Kita, die unmittelbar an der vielbefahrenen Schwertstraße liegt. Gelungen sei dies durch eine Spende von Grossmann Stahlguss. 4000 Euro stellte das Walder Unternehmen dafür bereit.

Auf Initiative von Agnes Berger hin wurde auch ein Förderverein gegründet, der ebenfalls schon 600 Euro für eine Nachbesserung eines Toreingangs an der städtischen Kita zur Verfügung stellte. Und auch mit der Zuwegung sei es nicht zum Besten bestellt: "Wenn die Kinder aus den oberen Gruppenräumen zum Außengelände wollen, müssen sie durch die Gruppenräume im unteren Geschoss", so Berger. Das sei keine gute Lösung. Zwar gebe es zwei Außentreppen im Obergeschoss, doch die dürften nur im Notfall benutzt werden, wenn Gefahr im Verzuge wäre.

"Beschämend" findet es Annette Müller (Grüne), dass Eltern und Sponsoren Geld aufbringen mussten, um offensichtliche Sicherheitsmängel abzustellen. "Da ist der Beton noch nicht trocken, da tun sich solche Planungsmängel auf", ergänzte Einar Bickenbach (FDP). "Das ist ein Skandal", wetterte Markus Meyer (CDU).

Denn auch von Voyeuren, die mit ihren Autos an der Schwertstraße stoppen, um die spielenden Kinder zu fotografieren, berichtete Bezirksbürgermeister Richard Schmidt (SPD). "Das ist ein unhaltbarer Zustand, wir sollten überlegen, ob hier ein Sichtschutz am Zaun nicht Abhilfe leisten kann", schlug Hansjörg Schweikhart (CDU) vor.

Für die Bezirksvertreter war klar, dass die Kindertagesstätte schnelle Hilfe benötigt. "Die Verwaltung soll die Missstände abstellen, es gibt Nottöpfe für die Bauunterhaltung", sagte Birgit Evertz (Grüne). Die Verwaltung wurde bis zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 25. Juni zwar beauftragt, die Missstände abzustellen.

Doch Richard Schmidt drängte darauf, der Kindertagesstätte für die Torerhöhung 1600 Euro zu geben, damit schnell Hilfe mit Blick auf die Sicherheit der Kinder gewährleistet ist. "Alles andere muss die Stadt erledigen", erklärte der Bezirksbürgermeister.

"Die Baupläne wurden geprüft und dem Landesjugendamt vorgelegt. Es gab keine Einwände", sagte Gerd Schulz von der Jugendhilfe. Die Zaunhöhe entspreche den rechtlichen Anforderungen. Schulz will indes das Landesjugendamt noch einmal einschalten, um die Problematik überprüfen zu lassen. "Wenn Fehler da sein sollten, dann ist es in der Verantwortung der Stadt, hier nachzubessern", sagte Gerd Schulz.

Die baugleiche Kita an der Augustastraße in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die ebenfalls mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket gebaut wurde, hat dagegen keine Sorgen mit dem Neubau: "Im Rahmen der TÜV-Abnahme wurden kleinere Mängel ausgebessert, ansonsten läuft aber alles ohne Probleme", sagte DRK-Geschäftsführer Jan Welzel.

(RP)
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