Jens-Heinrich Beckmann Schneidwarenbranche trifft sich in der Hauptstadt

Solingen · Die Mitglieder des Industrieverbandes Schneid- und Haushaltswaren (IVSH) zieht es am kommenden Wochenende nach Berlin. Geschäftsführer Jens-Heinrich Beckmann sieht die Branche gut aufgestellt.

Gibt es einen besonderen Anlass, die Mitgliederversammlung diesmal in Berlin stattfinden zu lassen?

Beckmann Nein, den gibt es nicht. Aber wir sind eben nicht nur der Solinger Industrieverband, sondern eine bundesweite Organisation mit Mitgliedsfirmen von der dänischen Grenze im Norden bis zum Alpenrand im Süden und in Berlin sitzen nun einmal wichtige Ansprechpartner für unsere Industrie. Aber ich kann Sie beruhigen: Schon nächstes Jahr werden wir wieder im Deutschen Klingenmuseum tagen.

Was erwartet die überwiegend Solinger Mitgliedsfirmen dort?

Beckmann Neben den üblichen Regularien noch Vorträge und Diskussionen, Gespräche mit Abgeordneten, eine Schiffsfahrt auf der Spree sowie Besuche des Reichstages und der Königlichen Porzellan Manufaktur, dem ältesten produzierenden Unternehmen Berlins, zu dem einige unserer Mitgliedsfirmen auch Lieferbeziehungen unterhalten.

Zu Beginn des Jahres, auf der für die Branche wichtigen Messe Ambiente in Frankfurt, waren die Unternehmen positiv gestimmt. Haben sich die Erwartungen insbesondere der Schneidwarenfirmen bestätigt?

Beckmann Zunächst einmal hatten wir in Teilen der Branche ein sehr starkes viertes Quartal, so dass wir unseren Gesamtumsatz nicht nur stabil halten, sondern sogar auf knapp 2,2 Milliarden Euro steigern konnten. Das damit einhergehende Wachstum hat sich im ersten Quartal 2013 eindeutig fortgesetzt.

Auch bei den Besteckherstellern?

Beckmann Nein, bei denen bislang leider noch nicht. Es wäre aber verfrüht, hier schon heute eine Prognose für das Gesamtjahr zu stellen.

Welche Rolle spielt der Lohnabschluss in der Metallindustrie? Steht die Branche unter Kostendruck?

Beckmann Gute Arbeit verdient auch guten Lohn. Der jüngste Tarifabschluss mit insgesamt 5,6 Prozent liegt für die meisten Firmen unseres Verbandes jedoch deutlich oberhalb des Produktivitätsfortschrittes. Er verstärkt den Kostendruck, der aufgrund der Preissituation bei Energie und Material ohnehin hoch ist und das bei einer schwierigen Situation in einzelnen Absatzkanälen. Aber: Wir sind und bleiben guter Dinge.

UWE VETTER STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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