Solingen Schnee schmilzt, Hundehaufen bleiben

Solingen · Der Schnee ist geschmolzen, zurückgeblieben sind die vielen Haufen, die die Hunde im Schnee hinterlassen haben. Obwohl die Halter verpflichtet sind, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner zu beseitigen, ziehen sich immer noch viele aus ihrer Verantwortung, sehr zum Ärger der Fußgänger, die derzeit in der Stadt oder auch auf der Korkenziehertrasse unterwegs sind.

 Auf dem Gehweg ärgelich: Ein Hundehaufen.

Auf dem Gehweg ärgelich: Ein Hundehaufen.

Foto: ddp, ddp

Margarete Rademacher (71) ist eine von ihnen. Sie läuft zwischen Theater und Cityresidenz Slalom um die Hundeköttel. "Ich finde es eine Unverschämtheit, dass die Besitzer einfach alles liegenlassen", schimpft sie. Sie gehe hier häufiger zum Einkaufen und jedes Mal müsse sie aufpassen, wohin sie ihre Füße setzt. "Ich habe ja nichts gegen Hunde", versichert sie, "aber die Haufen gehören einfach nicht auf den Gehweg."

Auch Sabine Fischer achtet zurzeit vermehrt darauf, wohin sie tritt. Die 53-Jährige ist häufiger im Stadtgebiet unterwegs. "Tja, leider sind die Hundehaufen nicht mit dem Schnee weggeschmolzen", erklärt sie. Es sei schon ekelhaft, wenn man in die Hundehinterlassenschaft trete. "Vor allem, wenn da ein großer Hund am Werk war." Gerade auf der Korkenziehertrasse ist der Hundekot ein großes Problem, wird doch die Trasse vor allem auch von Hundebesitzern genutzt.

Die Vierbeiner ließen sich direkt neben dem schmalen getrampelten Pfad im Schnee nieder und die Besitzer sahen sich nicht genötigt, den Kot zu beseitigen. Nach dem Tauen lag der Hundedreck dann verteilt auf der gesamten Trasse. Hundeführer Benno hat sich deshalb auch aufgemacht, um die Trasse zu säubern.

Geldstrafen gefordert

"Ich nehme immer Tüten mit und mache weg, was mein Hund hinterlässt", betont Manuela Bach. "Schließlich will ich auch als Hundebesitzerin eine saubere Trasse haben." Sie bedauert, dass die Stadt die Tütenboxen nicht mehr nachfüllt und regt an: "Vielleicht sollte das Ordnungsamt gerade in der Stadt ein wachsameres Auge auf die Hundebesitzer haben." Nur durch eine Geldstrafe ließe sich die Bequemlichkeit durchbrechen. Das Ordnungsamt führt auch Kontrollen durch, sagt Lutz Peters, Sprecher der Stadt Solingen. "Doch wenn die in Uniform kommen, da kriegen sie kaum einen", erklärt er. Falls sich ein Hundehalter erwischen lässt, kann es teuer werden. "Bis zu 1000 Euro Bußgeld im Wiederholungsfall."

Beschwerden gebe es derzeit aus dem gesamten Stadtgebiet, so Peters. Der Schnee habe den Hundekot konserviert. Deshalb sei es jetzt besonders auffällig. Für die Gehwege seien die Entsorgungsbetriebe nicht zuständig, sagt er, "sondern die Hundehalter." Wenn die sich nicht verantwortlich fühlen, bleibt die Beseitigung an den Anwohnern hängen.

(RP)
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