Solingen Schloss: Pausenregelung Thema vor Gericht

Solingen · Es sind unruhige Zeiten auf Schloss Burg. Das Geld ist knapp, die Burg bröckelt und auch die Stimmung hoch oben auf dem Berg war schon mal besser. Immerhin sind die Anträge auf die Fördergelder aus der Europäischen Union – unterschrieben von Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith – Donnerstag Nachmittag fristgerecht zum 31. März beim Land eingereicht worden.

Ansichten aus Schloss Burg
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Foto: Schlossbauverein Burg an der Wupper

Es sind unruhige Zeiten auf Schloss Burg. Das Geld ist knapp, die Burg bröckelt und auch die Stimmung hoch oben auf dem Berg war schon mal besser. Immerhin sind die Anträge auf die Fördergelder aus der Europäischen Union — unterschrieben von Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith — Donnerstag Nachmittag fristgerecht zum 31. März beim Land eingereicht worden.

Bis zum späten Mittag war an der Bewerbung noch an der einen oder anderen Stelle geschrieben worden, berichtete Bodo Middeldorf, Chef der Bergischen Entwicklungsagentur, gestern auf Anfrage.

Wann allerdings feststeht, ob die avisierte Summe von rund einer Million Euro zur Attraktivierung des bedeutenden bergischen Tourismusziels fließt, kann Middeldorf derzeit nicht abschätzen: Vier Wochen habe die Bezirksregierung nun Zeit, die Anträge zu prüfen. Anschließend hänge es davon ab, ob es noch offene Fragen zu klären gebe.

Insofern geht es immerhin in der Frage nach der Finanzierung voran auf der stolzen Burg. Auf einem anderen Blatt stehen die Probleme des Schlossbauvereins. Kommende Woche Dienstag befasst sich das Arbeitsgericht mit der Wiedereinstellungsklage des geschassten Geschäftsführers Dr. Axel Kolodziej. Gestern bereits scheiterte dort ein Gütetermin eines aus gesundheitlichen Gründen inzwischen ausgeschiedenen Mitarbeiters. Der hat den Schlossbauverein auf Schadensersatz verklagt.

Seit 1997 habe er im Kassenhäuschen ohne die ihm zustehenden Pausen gearbeitet, erzählte er im Gerichtssaal von seinem Arbeitsalltag. Es sei für ihn manchmal schier unmöglich gewesen, mal auf die Toilette zu gehen oder während der Arbeitszeit Nahrung aufzunehmen. Ein Vorwurf, den die Arbeitsrichterin, wenn "er denn der Wahrheit entspricht dramatisch ist", schrieb sie dem Vorsitzenden des Schlossbauvereins, Klaus-Dieter Schulz, ins Stammbuch.

Dieser sagte im Gespräch mit unserer Zeitung zu, dass er die Arbeitsverträge im Schloss noch einmal unter die Lupe nehmen werde: "Ich verstehe nur nicht, warum sich der Mitarbeiter nicht schon mal früher an mich gewandt hat. Dann hätten wir doch eine Vertretungsregelung etwa mit dem Museumsshop eingerichtet." Gleichwohl gab Schulz gegenüber der Richterin zu, dass Pausen in den Arbeitsverträgen nicht aufgeführt seien.

Der Kläger wies daraufhin, dass er dieses Problem bereits 2007 dem damaligen Schloss-Geschäftsführer Dr. Stefan Geppert mitgeteilt habe. Die Antwort darauf: zwei Abmahnungen. Eine wegen Rauchens am Arbeitsplatz, die andere wegen Missachtung der Geschäftsführung. Beide nahm der Vereinsvorsitzende Schulz zurück.

(RP)
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