Absage auf Schloss Grünewald und Schloss Burg Zwei Weihnachtsmärkte in Solingen fallen aus

Update | Solingen · Der Weihnachtsmarkt auf Schloss Grünewald in Solingen fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. Die Veranstalter begründen die Entscheidung mit den stark steigenden Zahlen. Auch Schloss Burg entschließt sich zur Absage.

 Die festlich beleuchteten Zelte des Weihnachtsmarkts werden in diesem Jahr nicht auf dem Gelände von Schloss Grünewald stehen.

Die festlich beleuchteten Zelte des Weihnachtsmarkts werden in diesem Jahr nicht auf dem Gelände von Schloss Grünewald stehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In diesem Jahr hätte der romantische Schloss-Weihnachtsmarkt erstmals an allen vier Adventswochenenden stattfinden sollen. Nun hat sich die Eventfirma Open-Mind Management, die den Markt ausrichtet, kurzfristig für eine Absage entschieden. Man habe in den letzten Tagen mit Sorgen die Entwicklung der Corona-Zahlen beobachtet, heißt es in einer Mitteilung von Open-Mind. „Sehr schweren Herzens“ habe man sich schließlich für eine Absage entschieden.

„Wir hatten uns alle auf eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit gefreut und viel investiert, gehofft und gebangt, dass diese auch so umgesetzt werden kann“, wird Veranstalterin Anke Peters in der Mitteilung zitiert. Die Veranstalter wollten laut Mitteilung nicht riskieren, dass sich Besucherinnen und Besucher, Mitarbeitende oder Ausstellende im Rahmen des Markts mit dem Coronavirus infizieren könnten. „Wir sind unendlich traurig, möchten aber in dieser Situation Verantwortung für unsere Mitmenschen übernehmen“, so Anke Peters.

Obwohl die Zahlen derzeit stark ansteigen, sei die Absage des Markts ein falsches Zeichen, findet wiederum Birger Zimmermann, Geschäftsführer des Event-Forums De Leuw in Schloss Grünewald. „Ich halte nichts von solchen Kurzschlusshandlungen. Wir sind nicht mehr in 2020, sondern in 2021, wo sich die Gegebenheiten im Vergleich zum Vorjahr deutlich unterscheiden.“ Zimmermann halte die Absage für „völlig unberechtigt“, gerade angesichts der Tatsache, dass in anderen Städten große Weihnachtsmärkte weiterhin stattfinden. „Da hat man ja nicht mal Kontrollmöglichkeiten einer 3G- oder 2G-Regel.“ Auf Schloss Grünewald sei das anders. Der Markt sei komplett umzäunt, es gebe drei Eingänge, an denen die Mitarbeitenden die Impf-, Genesungs- und Test-Nachweise kontrollieren könnten. „Ich sehe da kein Gefährdungspotenzial, wenn wir statt einer Absage zum Beispiel auf eine 2G- oder sogar 2G-plus-Regelung gegangen wären“, sagt er. Bei „2G plus“ wäre zum Einlass ein Impf- oder Genesungs-Nachweis und zusätzlich ein negatives Schnelltestergebnis nötig.

„Ich bin von der Entscheidung zur Absage überrollt worden“, sagt Zimmermann. „Es wäre schön gewesen, wenn der Markt stattgefunden hätte.“ Dabei denke er vor allem an die ausstellenden Kunsthandwerker. „Die sind stärker von der Absage betroffen als wir. Das Schloss Grünewald lebt ja nicht nur von dem Weihnachtsmarkt.“ Sorge bereitet Zimmermann in dem Zuge der Blick in die Zukunft. „Wenn eine Veranstaltung zweimal hintereinander nicht stattfindet, rückt sie ein Stück weit aus den Augen.“ Er sehe in der Absage einen „schwer wiegenden Verlust für Solingen“.

Wer bereits im Vorverkauf ein Ticket für den Weihnachtsmarkt auf Schloss Grünewald gekauft hat, kann sich mit der jeweiligen Buchungsnummer und dem eigenen Namen per Mail bei den Veranstaltern melden: farina@omms.net.

Neben dem Weihnachtsmarkt auf Schloss Grünewald ist auch der Weihnachtsmarkt auf Schloss Burg abgesagt worden. Das teilte der Schlossbauverein am Dienstag mit. Ein Weihnachtsmarkt „sollte urgemütlich und kuschelig“ sein, Corona lasse genau dies aber nicht zu. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr. Wir sehen uns allerdings in der Verantwortung unseren Besuchern, Ausstellern und Mitarbeitern gegenüber und halten es für unverantwortlich, unter den jetzigen Umständen (...) einen Weihnachtsmarkt durchzuführen“, heißt es weiter. Derzeit wird an einem Nachholtermin gefeilt.

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