Stadt-Sparkasse Solingen sucht Lösung Geldautomat weg – Oberburger sind sauer

Solingen · In der vergangenen Woche wurde der EC-Automat auf Schloss Burg abgebaut. Ein Ersatzstandort soll gefunden werden. Bei der „German Castle Con“ am kommenden Wochenende gibt es in Oberburg aber kein Bargeld zu ziehen.

  Seit 15. August gibt es in Oberburg keinen EC-Automat mehr. Die Stadt-Sparkasse hat ihn an dieser Stelle am ehemaligen Schulgebäude abgebaut.    Foto: Radtke

Seit 15. August gibt es in Oberburg keinen EC-Automat mehr. Die Stadt-Sparkasse hat ihn an dieser Stelle am ehemaligen Schulgebäude abgebaut. Foto: Radtke

Foto: Guido Radtke

Das alte Gemäuer geht mit der Zeit. Schon seit Jahren laufen die Umbauarbeiten auf Schloss Burg. Für mehr als 30 Millionen Euro soll das historische Wahrzeichen bis 2025 auch technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Doch in Sachen Bargeldversorgung ist nun zunächst einmal das Mittelalter zurückgekehrt. Denn seit vergangener Woche ist der einzige Geldautomat in Oberburg bis auf Weiteres Geschichte.

Der Hintergrund: Weil das Gebäude der alten Schule, in dem unter anderem das Besucherzentrum untergebracht ist, im Zuge der Sanierung in Kürze eingerüstet wird, hat die Stadt-Sparkasse Solingen in der vergangenen Woche ihren dortigen Geldautomaten abgebaut. Mit der Folge, dass sowohl die Besucher von Schloss Burg, als auch die Anwohner fortan nach Unterburg oder aber ins benachbarte Wermelskirchen fahren müssen, wenn sie Bargeld benötigen.

Ein Zustand, der in Oberburg nicht eben für Begeisterung sorgt. „Das bedeutet vor allem für ältere Leute eine Einschränkung“, sagte am Dienstag beispielsweise eine Frau. Und auch beim Schlossbauverein sehen die Verantwortlichen das momentane Fehlen des Geldautomaten mit gemischten Gefühlen. „Schließlich haben wir auf Schloss Burg viele Veranstaltungen mit Gästen“, betonte in diesem Zusammenhang Schlossbauverein-Chef Klaus Dieter Schulz, der ankündigte, sich für Ersatz stark machen zu wollen. Schulz: „Wir brauchen in Oberburg auf jeden Fall einen Geldautomaten“.

Dabei war die Demontage des alten Automaten durchaus in Absprache mit dem Schlossbauverein sowie der Stadt erfolgt. „Ursprünglich war vorgesehen gewesen, den Geldautomaten in Oberburg schon im Frühjahr abzubauen. Das hat sich jedoch verzögert“, erörterte jetzt ein Sprecher der Stadt-Sparkasse, der auf Anfrage parallel eine Ausweichlösung in Aussicht stellte. „Entsprechende Gespräche laufen augenblicklich“, so der Sparkassen-Sprecher.

Wann ein neuer Standort in dem östlichsten Stadtteil der Klingenstadt gefunden sein wird und wo genau dieser im Umfeld von Schloss Burg liegen könnte, steht indes noch nicht fest. „Immerhin sind ja in der nächsten Zeit etliche weitere Umbauten in Planung. Deshalb gilt es eine Stelle zu finden, an der der Automat später nicht ein zweites Mal weichen muss“, hieß es vonseiten der Sparkasse.

Tatsächlich dürfte der einstige Standort am der alten Schule angesichts der umfangreichen Renovierungsarbeiten an dem Gebäude für eineinhalb bis zwei Jahre nicht zur Verfügung stehen. Wobei die erste bargeld-technische Probe aufs Exempel bereits am kommenden Wochenende erfolgen wird.

Dann steigt auf Schloss Burg nämlich die „German Castle Con“. Tausende von Fantasy-Fans aus ganz Deutschland werden aus diesem Anlass erwartet, die ihre Stars aus Filmen beziehungsweise TV-Serien bei der Veranstaltung einmal hautnah in dem geschichtsträchtigen Ambiente erleben möchten.

 Die Medieval Fantasy Convention zog zuletzt viele Gäste nach Burg. Am Wochenende werden beim Nachfolge-Event, die German Castle Con, erneut Tausende erwartet.

Die Medieval Fantasy Convention zog zuletzt viele Gäste nach Burg. Am Wochenende werden beim Nachfolge-Event, die German Castle Con, erneut Tausende erwartet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Gleichzeitig bedarf es wohl keiner allzu ausgeprägten Fantasie, um die Probleme zu erahnen, die auf Besucher sowie Veranstalter warten könnten. Da weit und breit kein EC-Automat vorhanden ist, werden viele Gäste mit Karte zahlen wollen, so dass unter Umständen lange Wartezeiten und noch andere Beeinträchtigungen drohen. Schließlich werden die Fantasy-Fans jede Menge Nachrichten und Fotos verschicken – weswegen die Netze wiederum möglicherweise überlastet  sein werden.

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