Solingen Schlecker filmte Angestellte heimlich

Solingen · Gleich mit einer doppelten Klatsche endete für die Drogeriekette Schlecker am Mittwoch ein Kammertermin vor dem Solinger Arbeitsgericht. Der in den zurückliegenden Tagen wegen vermeintlichen Lohndumpings bundesweit in die Schlagzeilen geratene Handelsriese hatte im August einer Kassiererin in der Solinger Filiale an der Frankenstraße fristlos gekündigt, weil die Frau angeblich einen Wimpernstift für 8,49 Euro nicht verbucht hatte.

Doch abgesehen davon, dass es nach Ansicht des Gerichts dafür überhaupt keinen Beweis gab, ist die zum Einsatz gekommene Videoüberwachung, so die Richter, allein "schon wegen des Bundesdatenschutzgesetzes verboten".

Im Klartext: Schlecker filmte an der Frankenstraße die eigenen Angestellten heimlich. So auch an jenem 1. August, als plötzlich eine Kundin den Laden betrat. "Sie hatte den Wimpernstift woanders gekauft, hielt ihn in der Hand, um zu zeigen, dass es ihrer war und wollte nur Geld gewechselt bekommen", erklärte Marion Geeven, die gefeuerte Kassiererin.

(RP)
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