Solingen Samariter ziehen zur Löhdorfer Straße

Solingen · Das Domizil liegt knapp 19 Meter außerhalb des Ausschreibungsbereichs. Stadt sieht keine Probleme.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat ein neues Domizil in der Klingenstadt gefunden. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, wird die Hilfsorganisation, die im Sommer 2016 Teile des Solinger Rettungsdienstes von den Maltesern übernommen hat, heute ein Betriebsgebäude an der Löhdorfer Straße beziehen.

Der ASB hatte die entsprechende Immobilie erst in der vergangenen Woche gekauft, nachdem sich der Erwerb eines anderen Hauses kurzfristig zerschlagen hatte. Aus diesem Grund werden die eigenen Fahrzeuge der Samariter, die Spitzenzeiten im Rettungsdienst abzudecken haben, noch nicht sofort im neuen Domizil stationiert. Dies soll aber erfolgen, sobald alle Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind. So wurde bereits die Halleneinfahrt auf das notwendige Maß verbreitert, und ein neues Schiebetor wurde eingebaut.

Die vertraglichen Vorgaben einer separaten ASB-Wache seien erfüllt, sagte Ordnungsdezernent Jan Welzel gestern in einer Stellungnahme. Während der Umbauzeit stehen drei Container mit Wach-, Aufenthalts- und Ruheräumen für das Personal zur Verfügung.

Das jetzt erworbene Grundstück an der Löhdorfer Straße liegt exakt 18,80 Meter außerhalb des in der Ausschreibung der Rettungsdienstleitung eigentlich genannten Radius' von 250 Metern um den alten Wachstandort. Ein Gutachten habe aber inzwischen bestätigt, dass "diese minimale Erweiterung des Radius' unproblematisch" sei, hieß es vonseiten der Stadt Solingen. Denn alle "bisher versorgten bebauten Bereiche" seien "weiterhin innerhalb der geltenden Frist zu erreichen".

Der Wechsel von Teilbereichen des Solinger Rettungsdienstes von den Maltesern zum Arbeiter-Samariter-Bund hatte im vergangenen Jahr für reichlich Ärger gesorgt. So warfen Kritiker dem ASB seinerzeit vor, er bezahle seinen Angestellten geringere Gehälter, als diese bei den Maltesern üblich gewesen seien. Die Stadt hatte sich wiederum des Vorwurfs zu erwehren, sie befördere mit ihrer Beauftragung des Arbeiter-Samariter-Bundes eine Art Lohndumping.

Gleichwohl lief die Zusammenarbeit mit den neuen Rettungsdienst-Kollegen seit deren Start am 1. August 2016 nach Angaben der Stadt reibungslos. "Das hat von Beginn an zuverlässig geklappt", lobte Solingens Feuerwehrchef Dr. Elmar Müller am Dienstag noch einmal ausdrücklich die Kooperation mit den Samaritern, die übergangsweise ihren Standort an den Wachen in Wald sowie Ohligs hatten. Insgesamt beschäftigt der ASB in der Klingenstadt 21 Mitarbeiter und besetzt einen Rettungs- und einen Krankentransportwagen der Feuerwehr.

(or)
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