Strecke freigegeben S-Bahn 7 fährt wieder zweigleisig

Remscheid / Solingen · Die Deutsche Bahn hat die Strecke des „Müngsteners“ zwischen Solingen und Remscheid wieder komplett freigegeben.

 Nach dem Hangrutsch in Remscheid ist die Strecke der S-Bahn 7 ab sofort wieder komplett befahrbar.

Nach dem Hangrutsch in Remscheid ist die Strecke der S-Bahn 7 ab sofort wieder komplett befahrbar.

Foto: Lena Hogekamp

Pendler zwischen Remscheid und Solingen können aufatmen: Nach wochenlangen Reparaturarbeiten ist die Strecke der S 7 ab Montag, 2. Juli, wieder komplett für den Zugverkehr freigegeben. Das bestätigte Dirk Pohlmann, Sprecher der Deutschen Bahn, auf Nachfrage. Streckenbetreiber Abellio will am Montag zum Regel-Fahrplan zurückkehren.

Damit enden für Pendler – aber auch für die Deutsche Bahn und Abellio – drei intensive Wochen: Ein Unwetter mit Starkregen hatte in der Nacht zum 10. Juni zwischen den Halten Remscheid-Hauptbahnhof und Güldenwerth einen Hang abrutschen lassen. „Durch die starke Erosion war auf einer Länge von etwa 400 Metern eine Schlammlawine über die Gleise gerollt“, erinnert sich Jürgen Ptaszyk, Leiter Instandhaltung bei der Bahn. Er und seine Kollegen kümmerten sich in den vergangenen Wochen darum, die entstandenen Schäden zu beseitigen.

Denn durch den Hangrutsch, der auch mehrere Bäume mitgerissen hatte, entgleiste nicht nur ein Zug der S 7 mit einer Achse. Es entstanden auch erhebliche Schäden an der Infrastruktur. Unter anderem am Gleisbett, wie Jürgen Ptaszyk erklärt: „Die Schwellen liegen auf einer sogenannten, elastischen Bettung‘. Das heißt: Es gibt Zwischenräume in der Schotterschicht.“ Die Schlammlawine habe den Schotter durchspült und die Zwischenräume verdichtet. Mit schwerem Gerät wurden Schwellen erneuert, der Schotter ausgetauscht und das Gleisbett wieder aufgelockert.

Ein zweiter Schwerpunkt war die Reparatur von Kabeln, die parallel zu den Gleisen verlaufen und die beim Unwetter nach oben gespült und vom entgleisenden Zug abgerissen worden waren. Dabei handelte es sich laut Ptaszyk sowohl um Kabel der Leit- und Steuerungstechnik, mit der etwa Weichen und Signale umgestellt werden, als auch um Kommunikationskabel. „Die Fahrdienstleister in den Stellwerken hatten durch die Schäden weder Sicht auf Signale und das, was sich auf der Strecke abspielt, noch konnten sie untereinander kommunizieren“, erklärt der Instandhaltungsleiter.

„Wir hatten zunächst Sorge, dass es durch den Erdrutsch zu starken Verschiebungen im Hang gekommen sein könnte“, so Ptaszyk. Dann hätte der Hang zusätzlich gesichert werden müssen. Ein Geologe stellte aber fest, dass die Schäden nur oberflächlich sind. „Das muss zwar abgesichert werden, lässt sich aber bei laufendem Verkehr erledigen“, sagte Ptaszyk.

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