Solingen S 1: 13 Züge wendeten in Hilden

Solingen · Der Ärger über Verspätungen hat seit der Umstellung von der S-Bahn-Linie S 7 (Düsseldorf-Solingen) auf die S 1 (Dortmund-Solingen) zugenommen. In den ersten Wochen dieses Jahres kamen nicht alle Züge bis Solingen Hauptbahnhof durch – in 13 Fällen war in Hilden bereits Endstation.

Der Ärger über Verspätungen hat seit der Umstellung von der S-Bahn-Linie S 7 (Düsseldorf-Solingen) auf die S 1 (Dortmund-Solingen) zugenommen. In den ersten Wochen dieses Jahres kamen nicht alle Züge bis Solingen Hauptbahnhof durch — in 13 Fällen war in Hilden bereits Endstation.

13 Mal kam die S-Bahn 1 (Dortmund über Düsseldorf nach Solingen-Hauptbahnhof) in den ersten sechs Wochen 2010 nicht bis nach Ohligs durch, sondern wendete bereits in Hilden. Die Fahrgäste mussten aussteigen und auf die nächste S-Bahn warten, um nach Solingen zu kommen.

Dies räumte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) jetzt in einem Schreiben an den ersten Beigeordneten Hartmut Hoferichter ein, nachdem sich die Stadt beim VRR über die vorzeitigen Kehrtwendungen beschwert hatte und die jetzt auch Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität (ASUKM) waren.

Große Nachteile für Fahrgäste

Eine vorzeitige Wende führe zu erheblichen Nachteilen für den Fahrgast und seidaher grundsätzlich zu unterlassen, so der VRR. Allerdings habe es in den ersten Wochen dieses Jahres problematische Witterungsverhältnisse gegeben, die im ganzen Verbreitungsgebiet Verspätungen verursacht hätten.

Gleichwohl seien acht der 13 Fälle durch die Bahn oder Dritte verursacht worden — beispielsweise durch Weichenstörungen oder Unfälle mit Personen. Nichtsdestotrotz sei die Zahl der Wendungen gering: Bezogen auf den Gesamtverkehr von 1775 Zügen, die vom 1. Januar bis 5. Februar planmäßig zwischen Düsseldorf und Solingen fuhren, hätten lediglich 0,7 Prozent vorzeitig kehrt gemacht.

Die Mitglieder des Planungsausschusses stuften die schriftlichen Ausführungen des VRR als "dreist" ein. "Die Anfälligkeit für Verspätungen ist bei der S 1 größer als zuvor bei der S 7", sagte Bernd Krebs (CDU). Dietmar Gaida (Grüne), der die Stadt zusammen mit BSG-Geschäftsführer Ernst Schneider im VRR vertritt, hält die Zahl der Kehrtwendungen auch für deutlich gravierender, als vom VRR eingeräumt: "Ich glaube nicht, dass es nur 13 Fälle waren", sagte er und möchte jetzt wissen, an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten die S 1 in Hilden gestoppt wurde.

Nur so könne man sich ein genaues Bild machen und sehen, ob Berufspendler betroffen seien. Gaida versprach, im entsprechenden VRR-Gremium nachzuhaken und dafür zu sorgen, "dass dieser Zustand beendet wird".

Das vorzeitige Wenden ist bei Verspätungen der Züge laut Bahn nötig, damit das komplexe Umlauf-System der S-Bahnen nicht durcheinandergerate. Zumal in der Gegenrichtung (Richtung Dortmund) bei Unpünktlichkeit Tausende Kunden betroffen seien, die dann ihrerseits Anschlüsse nicht bekämen. "Da müssen wir abwägen, ob wir dies in Kauf nehmen wollen, oder die relativ kleine Gruppe Richtung Solingen in Hilden hinaus bitten und den Zug wenden", sagte jüngst ein Bahn-Sprecher gegenüber unserer Zeitung.

(RP)
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