Ehemaliger „Let’s Dance“-Gewinner Rurik Gíslason und Solinger Agentur wollen sich außergerichtlich einigen
Wuppertal/Solingen · Der Streit um die Gage nach Rúrik Gíslasons Auftritt bei der RTL-Show „Let’s Dance“ ging vor Gericht – für wenige Minuten. Es ging um einen Teil der Gage, die die Solinger Agentur dem Fußballprofi nicht ausgezahlt haben soll.

28.05.2021, Nordrhein-Westfalen, Köln: Der ehemalige Profi-Fußballer Rúrik Gíslason hält den Tanz-Pokal mit seiner Tanzpartnerin Renata Lusin nach ihrem Sieg beim Finale der 14. Staffel der RTL-Tanzshow "Let's Dance". Er ist RTL-«Dancing Star 2021». Foto: Andreas Renz/Getty/POOL/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Foto: dpa/Andreas RenzAm Ende dauerte die Verhandlung nur wenige Minuten. Nachdem der Richter den Prozess am Wuppertaler Landgericht offiziell eröffnet hatte, ergriff der Anwalt von Rúrik Gíslason das Wort und bat im Namen beider Konfliktparteien darum, die Verhandlung vorerst ruhend zu stellen. Auf gut Deutsch: Beide Seiten haben nun doch entschieden, sich außergerichtlich zu einigen.
Im vergangenen Jahr nahm Gíslason erfolgreich an der RTL-Tanzshow „Let’s Dance“ teil. Der zuvor hierzulande großteils unbekannte frühere isländische Nationalspieler tanzte sich schnell in die Herzen der Fans. Auch die Jury konnte er mit seinen Auftritten an der Seite von Profitänzerin Renata Lusin überzeugen. Schon in der dritten Folge bekam das Paar von allen drei Jurymitgliedern die volle Punktzahl für ihren Jive. Am Ende holte der Profifußballer den Pokal, um den in der Show zwölf Wochen lang getanzt wird.
Doch nach dem Erfolg auf dem Parkett gab es für Gíslason offenbar Probleme mit seiner Künstleragentur. Das international agierende Unternehmen hat Gíslason von seinem Solinger Sitz für die Tanzshow vermittelt. Nun landete der Streit vor Gericht. Der Vorwurf: Die Agentur solle Geld einbehalten haben, das dem isländischen Fußballer im Rahmen seiner Gage für die Show-Teilnahme zustehe. Medienberichten zufolge beläuft sich die Summe, die Gíslason nicht erhalten haben soll, auf 45.000 Euro.
Die Agentur argumentiert auf der anderen Seite, Gíslason habe einen im Rahmen der RTL-Show vereinbarten Werbevertrag nicht eingehalten. Daher habe sie wohl einen Teil der Gage anstelle der Provision einbehalten, die sie im Rahmen des Werbevertrags erhalten hätte.
Eine Einigung der beiden Konfliktparteien war zuvor offenbar nicht möglich. Daher landete der Fall an diesem Donnerstag vor dem Wuppertaler Landgericht. Kurz nach Beginn der Verhandlung kam jedoch die Wende. Gíslasons Anwalt erklärte, man habe nun doch in einem Gespräch vorab einen möglichen Weg gefunden, eine Einigung zu erzielen, und wolle daher vorerst auf eine reguläre Verhandlung mit ausführlicher Besprechung verzichten. Nach Rücksprache mit dem Richter entschieden die Anwälte beider Seiten, die Verhandlung vorerst ruhen zu lassen.

Das sind die bisherigen "Let's Dance"-Sieger
„Das ist immer vernünftig“, sagte der Richter zu der kurzfristigen Entwicklung, die ihn offenbar selbst überraschte. „Eine gütige Einigung zu erzielen, ist immer der richtige Weg.“ Die Anwälte, die sich auf Anfrage nicht näher zu dem Sachverhalt äußern wollten, streben nun eine außergerichtliche Klärung des Streits an. Sollte das gelingen, wird eine Wiederaufnahme der Verhandlung nicht nötig sein. Wann eine solche Einigung zu erwarten sei, ließen beide Seiten jedoch offen. Die Klärung sei in Teilen auch von einer dritten Partei abhängig, hieß es dazu nur von den Anwälten.
Rúrik Gíslason selbst, der in diesem Jahr auch bei der ProSieben-Show „The Masked Singer“ auftrat, war bei der Verhandlung in Wuppertal nicht vor Ort. Er müsse nicht persönlich anwesend sein, hatte das Gericht bereits im Vorfeld mitgeteilt. Die Klage gegen die Solinger Agentur wurde daher allein von seinem Anwalt vertreten. Statt im Bergischen Land hält Gíslason sich aktuell in Miami auf, wie ein Instagram-Post von Mittwoch nahelegt. Dort besuche er die Kunstmesse Art Basel in Miami Beach, wie er in dem sozialen Netzwerk schrieb.

