Solingen "Rüttelteststrecke für Autokonzerne"

Solingen · Die Straße gleicht einem Flickenteppich und einer Holperstrecke. "Man muss Angst haben, dass einem die Achse wegfliegt", sagt Falk Dornseifer mit Blick auf die Lüneschlossstraße. Sein Autohaus ist an dieser Straße ebenso ansässig wie viele andere Unternehmen, darunter das Zwillingswerk und Supermärkte. Von daher eine vielbefahrene Straße – und angesichts des maroden Zustandes eine der schlimmsten im Stadtgebiet.

Die Straße gleicht einem Flickenteppich und einer Holperstrecke. "Man muss Angst haben, dass einem die Achse wegfliegt", sagt Falk Dornseifer mit Blick auf die Lüneschlossstraße. Sein Autohaus ist an dieser Straße ebenso ansässig wie viele andere Unternehmen, darunter das Zwillingswerk und Supermärkte. Von daher eine vielbefahrene Straße — und angesichts des maroden Zustandes eine der schlimmsten im Stadtgebiet.

Auch der Bezirksbürgermeister von Burg/Höhscheid, Paul Westeppe, sieht Handlungsbedarf auf dieser Straße, die sich gut "als Rüttelteststrecke für Automobilkonzerne eignen würde". "Von der Jet-Tankstelle bis zu meiner Firma geht es ja noch, aber danach wird es schlimm", sagt Dornseifer und stellt fest: "Die Lüneschlossstraße ist seit Jahren eine Katastrophe. Für die Anwohner und für die Autofahrer, die diese Straße befahren, ist das bitter." Schon oft ist der Unternehmer und CDU-Politiker auf den sehr schlechten Zustand angesprochen worden, auch über die Wirtschaftsförderung erreichten die Stadt Beschwerden. "Hier hilft nur noch eine Kernsanierung, allein mit einer neuen Straßendecke ist es nicht mehr getan", sagt Dornseifer.

Eine Einschätzung, die der Bezirksbürgermeister teilt. "Gebe es einen Preis für die schlechteste Straße in NRW, hätte die Lüneschlossstraße sicher gute Chancen, diesen Wettbewerb zu gewinnen", sagt Paul Westeppe.

In der Stadtverwaltung ist man ebenfalls längst zu der Erkenntnis gelangt, dass auf der Verbindung zwischen Brühler Straße und Gasstraße etwas geschehen muss. "Wir haben diese Straße seit Jahren auf der Agenda, wegen der Haushaltslage hatten wir aber bisher keinen Handlungsspielraum", erklärt Heinz vom Schemm, Mitarbeiter des Stadtdienstes Planung, Mobilität und Denkmalpflege und hier im Management Straßenvermögen tätig.

Durch die Genehmigung des Haushaltssicherungsplans (HSP) sei die Stadt jetzt aber wieder in der Lage, im überschaubaren Rahmen Investitionen zu tätigen. "Wir haben die Lüneschlossstraße deshalb für das Investitionsprogramm 2014 angemeldet", sagt vom Schemm. Rund 600 000 Euro wurden für die reine Fahrbahnerneuerung — der Gehweg soll aus Unterhaltungsmitteln gestemmt werden — eingestellt. Ein Betrag, der grob geschätzt ist. "Wir befinden uns ja noch nicht in der Planungsphase", sagt Heinz vom Schemm, "zunächst ist erst einmal die Politik am Zug."

Die muss im Rahmen der jetzt anstehenden Haushaltsberatungen und der Verabschiedung des Etats für 2014 nun entscheiden, ob in die Lüneschlossstraße investiert wird. "Ich habe an alle Fraktionen appelliert, sich für die Lüneschlossstraße einzusetzen", erklärt Bezirksbürgermeister Paul Westeppe. Gibt die Politik im Dezember nach der Haushaltsverabschiedung grünes Licht, will die Verwaltung unverzüglich in die Planung einsteigen. "Wir werden alles dransetzen, die Maßnahme dann im Sommer nächsten Jahres umzusetzen", sagt Heinz vom Schemm.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort