Solingen Roter Teppich fürs Konzertsaalfoyer

Solingen · Im Theater und Konzerthaus wird umfangreich renoviert. Bis zum Beginn der neuen Spielzeit im September wird der Estrich im Konzertsaal-Foyer erneuert. Auch letzte Wasserschäden sind im Theatersaal zu beseitigen.

 Vor dem Konzertsaal wird der Estrich komplett abgetragen, er war an vielen Stellen brüchig geworden. In wenigen Wochen sollen die Besucher hier über einen roten Teppichboden schreiten.

Vor dem Konzertsaal wird der Estrich komplett abgetragen, er war an vielen Stellen brüchig geworden. In wenigen Wochen sollen die Besucher hier über einen roten Teppichboden schreiten.

Foto: Nico Hertgen

Es staubt gewaltig in Solingens guter Stube, dem gerade 50 Jahre alt gewordenen Theater und Konzerthaus am Schlagbaum. Der gesamte Estrich im Foyer des Konzertsaals und im ehemaligen Raucherfoyer wird derzeit abgetragen, dann erneuert und mit einem neuen Teppichboden versehen. Die Besucher des Abiballs am 20. Juli waren die Letzten, die über den alten grünen Teppich in den Konzertsaal gegangen sind. Zwei Wochen nach Ende der Sommerferien sollen die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sein. Dann schreiten die Besucher der Philharmonischen Konzerte ebenso wie die Freunde der Ü-30-Partys oder die Besucher der Autoschau über den neuen Teppichboden. Und der ist rot.

 Verwaltungsleiter Jörg Pauli mit einem Stück des grünen Teppichbodens, der vorher im Foyer verlegt war.

Verwaltungsleiter Jörg Pauli mit einem Stück des grünen Teppichbodens, der vorher im Foyer verlegt war.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

"Das Publikum wird viel gesünder aussehen, wenn es über den roten Teppich geht", sagt Jörg Pauli, seit dem 1. Juli der Leiter der Verwaltung im Theater und Konzerthaus und Vertreter von Kulturbürodirektor Hans Knopper. Doch das war nicht der ausschlaggebende Grund, sich bei der Auswahl des Teppichbodens für ein sattes rot zu entscheiden. Der neue Boden, der von einem dänischen Hersteller derzeit produziert wird, lässt sich besonders leicht reinigen und er verfügt außerdem über eine lange Licht- und Reibeechtheit. Besonders guter Schallschutz wird ihm ebenfalls attestiert, außerdem kann er noch lange nachgekauft werden, falls Schäden auszubessern sind. Außerdem soll im Theaterfoyer später auch der grüne durch den roten Teppichboden ausgewechselt werden. 800 Quadratmeter werden bis Mitte September im Foyer vor dem Konzertsaal verlegt. "Das war nötig, der grüne Teppich ist sehr strapaziert worden und war schon an gefühlten 1000 Stellen geflickt, sagt Theatertechniker Thomas Jorzick.

Dennoch, Grund für die Maßnahme war letztendlich der in die Jahre gekommene Unterbau. "Uns ist der Estrich an manchen Stellen regelrecht weggebrochen", sagt Thomas Jorzick von der Theatertechnik. Zusammen mit seinen Kollegen ist er derzeit mit den Sitzen im Theatersaal beschäftigt, die neue Polster und Rückenlehnen erhalten. "Die Sitze sind nun auch schon 20 Jahre alt und waren verschlissen", sagt der Fachmann. 813 Sitze gilt es zu erneuern, jeder muss einzeln ausgebaut werden, da die Techniker mit ihrem Werkzeug sonst nicht an die Verschraubungen kämen.

Auch der Wasserschaden vom 19. Februar, als sich 20 000 Liter Löschwasser aus der Druckwassersprühanlage auf die Bühne im Pina-Bausch-Saal ergossen, ist noch nicht ganz beseitigt. Zwar konnte der Spielbetrieb bereits am 11. April wieder aufgenommen werden, doch in der Spielzeitpause müssen weitere Bühnenböden ausgetauscht werden. Die teilweise Erneuerung des Bühnenbodens mit Piniendielen ist abgeschlossen, jetzt werden nur noch die Arbeitsgalerien und Podeste mit Dielen aus Schwarzkieferholz erneuert.

Neben der inneren Verjüngung wird das Theater und Konzerthaus bald auch in seinem Umfeld aufgewertet und verändert. Ab 1. Januar müssen Besucher des Gebäudes fürs Parken auf den umliegenden Plätzen Gebühren zahlen. Anfang 2014 folgt dann auch die Umgestaltung des Außenbereiches, unter anderem mit einem Übergang über die Konrad-Adenauer-Straße, neuen Taxihalteplätzen und anderer Begrünung, die einen freieren Blick auf das Haus erlaubt.

(RP)
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