Solingen Roter Esel: Nächster Investor springt ab

Solingen · Eigentlich sollte der Verkauf des ehemaligen Walder Schulgebäudes Roter Esel an der Friedrich-Ebert-Straße samt angrenzendem Areal des früheren Kindergartens BiciBici an die beiden Investoren über den Projektentwickler aus Hagen längst abgewickelt sein. Doch es ist anders gekommen. Dem Vernehmen nach hat sich die Investorengruppe verschiedet. Grund sind offensichtlich Finanzierungsprobleme.

 "Schweren Herzens" haben die Walder Bezirksvertreter die Backsteinfassade aus dem Denkmalschutz genommen. Dennoch sprang der Investor ab.

"Schweren Herzens" haben die Walder Bezirksvertreter die Backsteinfassade aus dem Denkmalschutz genommen. Dennoch sprang der Investor ab.

Foto: mak (Archiv)

Verlängerungen der Frist zum Kauf der städtischen Immobilie, der politisch bereits im vergangenen Jahr abgesegnet war, hatte die Investorengruppe nach Informationen unserer Zeitung immer wieder verstreichen lassen. Jetzt will die Stadt eine neue Ausschreibung für den Verkauf ausarbeiten. 28 Alten-Wohnungen des Betreuten Wohnens wollten der Hagener Projektentwickler und seine Partner auf dem Grundstück des Roten Esels bauen; und zwar in zwei baugleichen Neubauten. Nebenan auf dem alten Kita-Gelände mit rund 1500 Quadratmetern sollte ein dreigeschossiger Neubau einer Altenpflegeeinrichtung entstehen.

Beim Walder Werbering um den Vorsitzenden Rainer Francke sind diese Pläne ohnehin nicht auf Gegenliebe gestoßen, im Gegenteil: Die Geschäftsleute haben vor einer Vergreisung des Stadtteils gewarnt. "Es gibt schon heute eine große Anzahl an Einrichtungen für ältere Menschen in Wald", hieß es. Appell war, im Sinne einer Zukunftsorientierung des Stadtteils auf dem städtischen Areal an der Friedrich-Ebert-Straße bezahlbaren Wohnraum beziehungsweise finanzierbare Baugrundstücke für Familien zu schaffen.

Ob die neuerliche Verkaufs-Ausschreibung des Grundstücks dies speziell berücksichtigt, bleibt abzuwarten. Fraglich ist zudem, ob sich ein Investor findet, der in Wohnungen für Familien mit Kindern an dieser Stelle im oberen Bereich der Friedrich-Ebert-Straße investiert.

Politisch pikant ist der Verkauf der städtischen Immobilie, der jetzt zum dritten Mal gescheitert ist, allemal. Denn die Walder Bezirksvertreter hatten im Sommer vergangenen Jahres "schweren Herzens" die Backsteinfassade des Roten Esels aus der Denkmalschutzliste genommen: Um den Abriss des Roten Esels zu ermöglichen und die Senioren-Wohnungs-Neubaupläne der Hagener Investorengruppe zu erleichtern. Vergeblich, wie sich jetzt herausgestellt hat.

Schon vor Jahren wollten Schweizer Investoren das ehemalige Walder Schulgebäude zum Ärztehaus umgestalten. Doch schon ihre Pläne zerplatzten wie eine Seifenblase, die Schweizer stiegen unrühmlich aus. Anschließend wollte ein Investor aus den Niederlanden auf dem Areal an der Friedrich-Ebert-Straße 50 Sozialwohnungen bauen. "Zu viele" — so befand die Walder Bezirksvertretung. Auch aus diesem Projekt wurde nichts.

(RP)
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