Solingen Rettung vor dem Regen

Solingen · Der 40. Zöppkesmarkt wurde gestern bei Regenwetter eröffnet. Nichtsdestotrotz hatten die teilnehmenden Gruppen ihren Spaß, tätigten einige Verkäufe und hatten gute Rezepte gegen den Regen parat.

Zöppkesmarkt ist, wenn man trotzdem lacht – egal ob es stürmt, regnet oder schneit. Und als ob die Zöppkesmarktgruppen schon mit dem Dauerregen zum Auftakt des 40. Zöppkesmarktes gerechnet hätten, haben sie alle so ihre Vorkehrungen getroffen.

Die Mitglieder der TG Burg sind als Piraten verkleidet und somit bereit, alle sieben Weltmeere und auch den Zöppkesmarkt zu überstehen. An ihrem Stand findet sich alles, „was am Wupperstrand angespült wurde“, verrät Pirat Oliver Bruns. Besonders seien in den ersten Stunden des Marktes jedoch Säbel gefragt gewesen; vielleicht um sich durch die noch zu erwartenden Menschenmengen zu kämpfen? Nebenan beim CVJM haben sich auch die Außerirdischen schon mit dem typisch bergischen Wetter bekannt gemacht. Die grünen Fühler von Marianne Johanningmeier hängen zwar ein bisschen traurig herab, aber angesichts des regen Trödellebens huscht schnell wieder ein Lächeln über das Gesicht der Dame vom anderen Stern. „Altes Geschirr und Gläser gehen immer gut weg“, sagt Kollege Thomas Sträßer. Außerdem könne mit Superman als Standdeko und zwölf bis 15 tatkräftigen jugendlichen Helfern ohnehin nichts schief gehen.

Gut hat es an diesem Zöppkesmarktfreitag, wer ein festes Dach über dem Kopf hat. So wie die Schüler und Schülerinnen der Klasse 10c der August-Dicke-Schule. Sie haben einen soliden Stand mit fester Plane gezimmert. Bereitwillig haben Christina Heinemann, Maximilian Müllers, Janina vom Dorff und Sebastian Holl die erste Schicht des Tages übernommen. „Schließlich haben wir dafür schulfrei bekommen“, grinst der 16-jährig Maximilian. Die Zehntklässler wollen für ihre Skifreizeit noch ein bisschen Geld zusammen kriegen. „Einen Staubsauger und ein Stoppzeichen haben wir schon verkauft.“

Auch die Flecken-Lecker lassen sich vom Regen die Laune nicht verderben. Auf ihrem Kreuzfahrtschiff sind sie durch Rettungsreifen vor jeglichem Untergang sicher. Sonnenhüte, Blumenketten und Hawaiihemden zaubern bunte Tupfer ins graue Einerlei aus Putzmitteln, Socken, die den Blutkreislauf verbessern, Bratpfannen und Wischmobs. Besucherin Andrea Schneider rettet sich von Trödelstand zu Trödelstand. Sie komme immer freitags, um die besten Schnäppchen zu machen. „Ich suche nichts Bestimmtes, finde aber sicherlich doch etwas.“

Zum ersten Mal hingegen ist Trödlerin Elke Gerfertz beim Zöppkesmarkt mit einem Stand, an dem auch selbstgemachte Marmeladen verkauft werden, vertreten. „Gestern haben wir aufgebaut, heute eingerichtet.“ Das sei ganz schön anstrengend gewesen. Jetzt hat sie sich auf einem Klappstuhl niedergelassen und wartet auf Kundschaft. „Gut, dass der Markt dieses Jahr einen Tag länger andauert, so haben wir noch die Chance etwas mehr bei hoffentlich schönerem Wetter zu verkaufen.“

(RP)
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