Arena Bergisch Land Reiterhof könnte 6000-Zuschauer-Arena weichen

Solingen · Die Bezirksvertretung Solingen-Gräfrath hat die Verabschiedung eines Aufstellungsbeschlusses für eine neue Arena an der Stadtgrenze zu Wuppertal befürwortet. Damit könnten die Planungen des Bergischen Handball-Clubs für die Arena Bergisch Land bald in die nächste Phase gehen.

Die geplante Arena Bergisch Land hat jetzt auch in der Klingenstadt eine erste politische Hürde genommen. Nachdem ihre Kollegen aus dem Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel bereits in der vergangenen Woche, wenn auch knapp, Grünes Licht für einen diesbezüglichen Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan in der Nachbarstadt gegeben hatten, schlossen sich die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Gräfrath nun mit einer entsprechenden Entscheidung für Solingen an.

Bei der BV-Sitzung am Dienstagabend im Klinikum sprach sich eine Mehrheit, unter anderem mit den Stimmen der CDU und der FDP, für eine Beschlussempfehlung in Richtung Planungsausschuss und Rat aus, während sich die SPD enthielt. Allein die Gräfrather Grünen stimmten gegen den Aufstellungsbeschluss.

Halle soll 6000 Zuschauer fassen

Damit wäre, sollten sich Planungsausschuss und Rat in diesem Monat dem BV-Votum anschließen, der Weg frei für eine genauere Prüfung des Standortes Piepersberg, wo an der Stadtgrenze von Solingen zu Wuppertal in einigen Jahren die neue Halle mit Platz für bis zu 6000 Zuschauer entstehen soll. Der Handball-Bundesligist Bergischer HC will dort seine zukünftige Spielstätte errichten, um dauerhaft in der Liga konkurrenzfähig bleiben zu können.

Tatsächlich liegt vor dem Verein aber noch eine recht weite Wegstrecke. Denn sollte am Ende der besagte Aufstellungsbeschluss stehen, würde es für den BHC zunächst einmal darum gehen, umfangreiche Untersuchungen in Sachen Verkehr, Lärm und Umweltschutz anzustellen.

Gleichwohl hat der Klub bereits einige vorbereitende Gespräche geführt. So berichteten die bei der BV-Sitzung anwesenden Vertreter der Stadt, dass die bisherigen Verhandlungen über einen Kauf der infrage kommenden Grundstücke auf dem Gelände des Gewerbegebietes Piepersberg-West durchaus positiv verlaufen seien. "Bei den Eigentümern der Flächen besteht eine prinzipielle Bereitschaft zum Verkauf", hieß es am Dienstag vonseiten der Verwaltung, die allerdings auch betonte, noch seien in der Angelegenheit keine Entscheidungen getroffen worden.

Reiterhof müsste weichen

So müsste beispielsweise der bislang am Piepersberg ansässige Reiterhof weichen. Und zudem hätte der Bergische HC als privater Träger des Millionenprojekts Arena Bergisch Land Grundstücke von der städtischen Wirtschaftsförderung zu erwerben.

Derweil wurden bei der BV-Sitzung am Dienstag erste Konturen vom Ausmaß der möglichen neuen Halle erkennbar. Laut Verwaltung würde die Erschließung hauptsächlich über Wuppertaler Gebiet erfolgen. Die Halle selbst könnte auf einem Areal entstehen, auf dem heute noch Ackerbau betrieben wird. Die bis zu 2000 Parkplätze wären auf dem Grundstück des Reiterhofs denkbar, wobei die abfallende Topographie des Geländes die Anwohner in Wuppertal vor zu viel Lärm schützen könnte.

In der Nachbarstadt war zuletzt Widerspruch gegen das Arena-Projekt laut geworden. Etliche Anwohner fürchten Lärmbelästigungen. Wie viele Veranstaltungen später einmal in der Halle stattfinden werden, steht nach Einschätzung der zuständigen Beamten im Solinger Rathaus aber noch nicht fest.

(or)
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