Reaktivierung der Industriebrache Rasspe Ab 2022 neue Firmen in der Kohlfurth
Solingen · Die Reaktivierung der Industriebrache Rasspe in der Kohlfurth zum modernen Firmen- und Gewerbepark Stöcken 17 nimmt konkrete Formen an.
Nächste Woche werden zunächst Bäume und Büsche gerodet, „um Raum für die sich daran anschließenden Rückbau-, Sanierungs- und Aufbereitungsarbeiten zu schaffen“, teilte am Donnerstag die Wirtschaftsförderung mit. Die Flächen würden künftig für die Erschließungsstraße sowie die gewerbliche Nutzung benötigt.
Wert legt die Wirtschaftsförderung auf den Hinweis, dass „der zu rodende Baumbestand ausnahmslos nicht unter die Baumschutzsatzung fällt“. Die Gehölzarbeiten würden bis Ende Februar 2020 stattfinden. Zur Minimierung und zum Ausgleich der Eingriffe in Natur und Landschaft sind bereits vorgezogene artenschutzrechtliche Maßnahmen umgesetzt worden. Dazu zählen beispielsweise Ersatzstandorte für Schleiereulen, Waldkäuze und Fledermäuse in der Umgebung.
Bis auf den denkmalgeschützten alten Verwaltungstrakt des früheren Landmaschinenherstellers Rasspe an der Straße Stöcken wird ein Großteil der Altgebäude abgerissen. Die Industriebrache in der Kohlfurth hat eine Größe von rund 6,5 Hektar. Zuletzt wurde auf dem Gelände auch eine Netflix-Serie gedreht, im Februar 2019 standen dort unter größter Geheimhaltung Filmarbeiten für „Babylon Berlin“ an.
Das alles ist Geschichte, zumal die Wirtschaftsförderung seit Sommer des vergangenen Jahres keine Filmdrehs in der Kohlfurth mehr genehmigt hat. Nun steht die Erschließung des Geländes im Vordergrund.
Die im Frühjahr 2020 startenden Bauarbeiten werden im Auftrag des Verbandes für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) durchgeführt. Der AAV stimmt als Federführer alle Sanierungs- und Aufbereitungsschritte eng mit der Stadt Solingen und mit der Wirtschaftsförderung ab. Dazu gehören der Rückbau, die Bodensanierung und die Aufbereitung der Fläche. Ehe dieses Arbeiten aber konkret starten, wird es laut Wirtschaftsförderung zuvor noch eine Bürger-Informationsveranstaltung geben.
Das Gelände ist Bestandteil des aktuellen Bebauungsplanverfahrens, zu dem bereits im Februar 2019 eine vorzeitige Bürgerbeteiligung stattgefunden hat. Dass überhaupt ein neuer Bebauungsplan erstellt werden muss, liegt auch daran, dass die Gebäude in der Kohlfurth seit 2009 überwiegend leerstehen.
Läuft alles nach Plan, könnten die Abbruch- und Sanierungsarbeiten Anfang 2021 ihren Abschluss finden. Dann startet die Erschließung des Geländes. Dazu gehört beispielsweise der Bau von Straßen sowie Ver- und Entsorgungsanlagen. Anfang 2022 sollen alle diese Arbeiten abgeschlossen sein.
Parallel wird auch die Vermarktung von Grundstücken von der Wirtschaftsförderung in Angriff genommen. „Diverse Gespräche wurden hierzu bereits auf der Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real im Oktober in München geführt“, sagt Rainer Becker von der Wirtschaftsförderung.
Ziel ist es, auf dem Gelände in Stöcken ab 2022 einen Businesspark aufzubauen, in dem innovative Firmen neue Produkte entwickeln und sich gegenseitig unterstützen könnten. Die Wirtschaftsförderung denkt hier an „Künstliche Intelligenz“ in den Bereichen Mikrologistik, Automotive und unter anderem auch an Forschungsinstitute. Arbeitsintensive Unternehmen würde sich der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol, wünschen: „Denn umso belebter wird dadurch das Gelände.“