Solingen Radarwagen blitzen 158 Mal vor Schulen

Solingen · Ein Appell der Sicherheitsaktion ging an Eltern, das Kind nicht direkt bis vors Schultor zu chauffieren.

Die Sicherheitsaktion war angekündigt - und dies mit einer klaren Ansage: Zum Schulstart nach den großen Ferien haben Politessen sowie die Radarüberwachung den Straßenverkehr insbesondere vor Schulgebäuden in den Blick genommen. Die Radarwagen - ein dunkelblauer Renault-Kangoo und der blaue VW-Caddy - sowie der zusätzlich eingesetzte, eigentlich schon ausgemusterte dunkelgraue Opel Zafira blitzten scharf. Zusammen maßen alle drei Fahrzeuge an drei Tagen Mitte August allein 158 Verstöße gegen die Tempolimits an Schulen.

Spitzenreiter mit 69 Stundenkilometern im 50er-Bereich war ein Autofahrer vor der Grundschule Widdert an der Börsenstraße. Dafür wird ein Knöllchen über 35 Euro fällig. Vor der Grundschule Kreuzweg an der Lehnerstraße war ein Fahrer in der Tempo-30-Zone 25 Stundenkilometer zu schnell. Das schlägt mit 108,50 Euro und einem Punkt in der Verkehrssünderkartei zu Buche.

Wolfgang Linden, Leiter der Bußgeldstelle der Stadt, sieht denn auch in Zukunft vor Unterrichtsgebäuden die Notwendigkeit einer Tempokontrolle; und dies nicht nur zum Start des neuen Unterrichtsjahres nach den Sommerferien. "Die Aktion zeigt, dass wir mit dem Radarwagen vor Schulen präsent sein müssen und werden", sagte Linden auf Anfrage unserer Redaktion.

Schwerpunkte der Präventionsaktion waren die Grundschulen Klauberg, Meigen, Schützenstraße, Uhlandstraße, Westersburg und Yorckstraße. Dabei wurden nicht nur Schulwegraser gestoppt. Insbesondere an Grundschulen sind Elterntaxis ein Problem, das von Jahr zu Jahr akuter wird. "Am liebsten würden Eltern ihr Kind mit dem Auto bis in die Klasse bringen", berichten Politessen aus dem Alltag. Bei der Verkehrs-Sicherheitsaktion waren denn auch zudem Polizei und Politessen im Einsatz. "Eine gute Zusammenarbeit", so Wolfgang Linden in einem Fazit. "Viele Eltern und Kinder, aber insbesondere auch Schulleitungen und Hausmeister haben diese Aktion freundlich unterstützt und deutlich gemacht, wie wichtig diese Arbeit vor den Schulen im morgendlichen Chaos ist." Gemeinsamer Appell: Das Kind nicht direkt bis vors Schultor zu chauffieren, sondern einen Parkplatz wählen, der ein sicheres Ein- und Aussteigen ermöglicht.

Die Verkehrsüberwachung der Stadt war während einer Schulwoche mit elf Kräften an 21 Grundschulen aktiv. "In den meisten Fällen genügte ein freundlicher Hinweis, wenn in dem morgendlichen Stress der Fahrer des Elterntaxis eine Beschilderung übersehen hatte und zum Beispiel im absoluten Haltverbot seine Kinder aussteigen lassen wollte", sagte der Bußgeldstellenleiter. Erfreulicherweise seien Knöllchen jedoch nur selten erforderlich geworden, weniger als ein Dutzend während der Aktion.

Generell besteht vor jeder Schule in Solingen Halteverbot. Linden: "Erschreckend, dass teilweise zu beobachten war, dass Eltern ihre Kinder im absoluten Haltverbot auf der Straßenseite aussteigen lassen .

(RP)
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