Solingen "Quantensprung" der Bergischen Zusammenarbeit

Solingen · In einer neuen Bergischen Gesellschaft, der Regionalen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für das Bergische Städtedreieck, sollen sowohl die bisherige Bergische Entwicklungsagentur als auch die Regional-Agentur aufgehen und wichtige regionale Aufgaben in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Tourismus und Regionalmarketing zusammengefasst werden. Darauf verständigten sich die Oberbürgermeister von Wuppertal, Solingen und Remscheid mit der Spitze der Industrie- und Handelskammer (IHK).

 IHK-Präsident Thomas Meyer ist für mehr Zusammenarbeit.

IHK-Präsident Thomas Meyer ist für mehr Zusammenarbeit.

Foto: Moll

Die neue Gesellschaft wird ihren Sitz in Solingen haben und von zwei Geschäftsführern geleitet. Die Führung der Gesellschaft soll ein Aufsichtsrat, bestehend aus den drei Oberbürgermeistern, den drei Stadtdirektoren sowie IHK-Präsident und IHK-Hauptgeschäftsführer, übernehmen. Als politisches Entscheidungsgremium soll ein Bergischer Regionalrat ins Leben gerufen werden, der aus 50 Mitgliedern aus den Räten der drei Städte besteht.

Daneben soll ein 15-köpfiger Beirat unter der Leitung des Rektors der Bergischen Universität installiert werden. "Diese neue Struktur wäre ein 'Quantensprung' für die ohnehin schon erfolgreiche Bergische Zusammenarbeit", sind sich IHK-Präsident Thomas Meyer und die drei Oberbürgermeister Peter Jung (Wuppertal), Norbert Feith und Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) einig.

Das Konzept wurde von einer Arbeitsgruppe entwickelt, die im vergangenen Jahr auf Initiative von Oberbürgermeister Norbert Feith entstanden war. Neben den Oberbürgermeistern waren auch die drei Stadtdirektoren und die IHK intensiv eingebunden. Die Moderation der Arbeitsgruppe hatte IHK-Präsident Meyer übernommen. Vorgestern war das Konzept den Fraktionsvorsitzenden sowie den Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus den bergischen Städten vorgestellt worden. "Wir haben ein Stadium erreicht, um nun in die Gremien zu gehen", freut sich Norbert Feith.

Positiv hat CDU-Fraktionsvorsitzender Jan Welzel die Pläne für die neue Gesellschaft aufgenommen. Der Dualismus von Bergischer Entwicklungsagentur und Regionalagentur könne so überwunden und Fördermittel für das Bergische besser eingeworben werden. "Der Vorschlag wird die Bergische Kooperation stärken und lässt auch eine Weiterentwicklung offen", so Welzel.

Auch die SPD ist angetan: "Die ersten Skizzen für eine bessere Bergische Zusammenarbeit machen Mut - und Lust auf mehr", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Tim Kurzbach zum Vorschlag einer neuen Regionalen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die drei bergischen Großstädte. Für Kurzbach ist klar: "Wir Bergischen müssen endlich mehr gemeinsam wagen. Das entbindet uns nicht davon, unterhalb der gemeinsamen Ebene dringend unsere eigenen Hausaufgaben zu erledigen".

Das Konzept wurde gestern auch Regierungspräsidentin Anne Lütkes in Düsseldorf vorgestellt. Die begrüßte es sehr, "wenn sich in meinem Regierungsbezirk eine weitere Region zur gemeinsamen Wahrnehmung wichtiger Aufgaben entscheidet". Noch in diesem Herbst soll das Konzept den Räten der drei Großstädte zur Beschlussfassung vorgelegt werden. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die neue Struktur bereits zu Beginn des kommenden Jahres mit Leben füllen können", erklären IHK-Präsident Thomas Meyer und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge.

(gra/uwv)
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