Europäische Union will Prostitutionsschutzgesetz ändern „Wir rechnen mit Widerstand von Freiern“
Solingen · Das EU-Parlament hat sich jetzt für ein Sexkauf-Verbot nach dem so genannten Nordischen Modell ausgesprochen. Es sieht vor, dass sich Sexarbeiterinnen nicht strafbar machen, deren Freier aber schon. Das hätte Konsequenzen auch für die Szene deutscher Großstädte wie Solingen. Aber wie sieht die Lage in der Klingenstadt eigentlich aus?

Nach Angaben des statistischen Landesamtes sind in Solingen 13 Prostituierte angemeldet.
Foto: dpa/Sebastian GollnowSeit 2002 ist Prostitution in Deutschland legal. Wer wissentlich die Dienste einer Zwangsprostituierten in Anspruch nimmt, macht sich allerdings seit 2016 strafbar. Nun gibt es immer mehr kritische Stimmen zur deutschen Regelung: „Das Prostitutionsgesetz ist gescheitert“, hatte bereits im März dieses Jahres im Gespräch mit unserer Redaktion die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Maria Noichl, konstatiert. Mit der Liberalisierung habe die damalige Regierung eigentlich die rechtliche und soziale Lage von Prostituierten verbessern wollen. „Aber inzwischen hat sich das Gegenteil entwickelt. Die Liberalisierung hat uns zu einem Land gemacht, das wie ein Schwamm alle aufsaugt, die an der Prostitution verdienen“, sagt die Frauenrechtlerin.