Solingen Presbyter werden gesucht

Solingen · Gewählt wird am 5. Februar 2012, die Bewerbungsfrist endet am 11. November.

 Presbyter ist kein Amt wie jedes andere, betont Thomas Förster.

Presbyter ist kein Amt wie jedes andere, betont Thomas Förster.

Foto: Archiv

Die evangelischen Kirchengemeinden in Solingen sammeln ab Sonntag, 30. Oktober, Bewerbungen für die Wahlen der Presbyterien. Diese stehen am 5. Februar 2012 an und finden in allen evangelischen Gemeinden des Rheinlandes statt.

"Das ist kein Vereinsamt wie jedes andere", betont Pfarrer Thomas Förster. Die Aufgaben des Presbyteriums, das überwiegend aus Ehrenamtlern, sowie einigen wenigen hauptberuflichen Mitarbeitern besteht, sind vielfältig. Das demokratisch gewählte Gremium bestellt die Pfarrer, kümmert sich um die Finanzen der Gemeinde, betreut die Arbeit in angeschlossenen Einrichtungen wie zum Beispiel Altenheimen oder Krankenhäusern und beteiligt sich an der Organisation der Gottesdienste.

Natürlich gebe es in den Versammlungen auch Diskussionen, sagt Gerd Rapp, der seit rund vier Jahrzehnten in Wald als Presbyter tätig ist. "Aber schließlich werden einmütige Entscheidungen gefällt. Das macht den Unterschied zur Politik aus." Insgesamt werden in zehn evangelischen Gemeinden Solingens 130 Presbyteriumsplätze besetzt. Kandidieren kann jedes Gemeindemitglied, das zum Zeitpunkt der Wahl 18 Jahre alt ist. Wählen können Menschen ab 16 Jahren. Die Bewerbungsfrist endet am Freitag, 11. November. Die Kandidaten stellen sich der Gemeinde während einer Versammlung vor.

"Einen Wahlkampf mit Flugblättern und Ähnlichem gibt es bei uns nicht", sagt Thomas Förster. Den zeitlichen Aufwand für eine Tätigkeit schätzt der Pfarrer auf etwa zehn Stunden monatlich. Natürlich stehe es jedem offen, sich auch verstärkt einzubringen. Die Bereitschaft, die Arbeit mitzugestalten und regelmäßig den Gottesdiensten beizuwohnen, wird vorausgesetzt. Auch, "wenn selbstverständlich nicht immer jeder die Zeit hat".

Sitzung einmal monatlich

Eine Presbyteriumssitzung findet einmal pro Monat statt. Daneben tagen Fachausschüsse, in die sich die Mitglieder je nach Interesse und Fähigkeiten aufteilen. Eine Amtsperiode beträgt vier Jahre. Wenn ein Presbyter vorher ausscheidet, etwa weil er beruflich zu sehr beansprucht ist oder das festgelegte Höchstalter von 75 Jahren erreicht hat, werden die einzelnen Stellen umgehend neu besetzt. "Unsere staatliche Struktur lebt vom Ehrenamt", begründet Gerd Rapp sein Engagement. "Im Leben sollte es immer ein Nehmen und Geben sein." Informationen unter:

(ied)
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