Solingen Polizei sucht Brandstifter

Solingen · Bei der Lebenshilfe gingen zehn Abfallcontainer in Flammen auf. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Seit 2010 treiben Brandstifter entlang der Weyerstraße ihr Unwesen. Parallelen zum Feuer bei Aldi werden geprüft.

 Von den zehn Containern blieb nur noch ein Haufen Asche übrig. Zeitweise bestand die Gefahr, dass das Feuer auf das Lebenshilfe-Gebäude übergriff.

Von den zehn Containern blieb nur noch ein Haufen Asche übrig. Zeitweise bestand die Gefahr, dass das Feuer auf das Lebenshilfe-Gebäude übergriff.

Foto: Tinter, Anja

Harald Bramstedt war fassungslos, als er gestern Morgen den Brandschaden im Außenbereich der Lebenshilfe an der Freiheitstraße, unweit der Weyerstraße, sah. "Unsere Mitarbeiter, die kurz nach 7 Uhr hier ankommen, waren schockiert", sagte der Betriebsratsvorsitzende der gemeinnützigen Organisation. Er war in der Nacht gegen 3.30 Uhr von der Feuerwehr alarmiert worden. "Wir hatten Glück, dass die Flammen nicht auf das Hauptgebäude überschlugen, die Hitze soll sehr groß gewesen sein", so Bramstedt gestern.

 Die Feuerwehr setzte in der Nacht zu Mittwoch bei der Lebenshilfe ein Großaufgebot an Einsatzkräften ein. Alle drei Wachen der Berufsfeuerwehr waren beteiligt. Kurz nach 3 Uhr waren die Container in Flammen aufgegangen.

Die Feuerwehr setzte in der Nacht zu Mittwoch bei der Lebenshilfe ein Großaufgebot an Einsatzkräften ein. Alle drei Wachen der Berufsfeuerwehr waren beteiligt. Kurz nach 3 Uhr waren die Container in Flammen aufgegangen.

Foto: Tinter, Anja

Mehrere tausend Euro Schaden

Auf mehrere tausend Euro schätzt die Polizei den Sachschaden, nachdem nachts gegen 3 Uhr zehn Papier- und Kunststoffcontainer brannten. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Die Feuerwehr fuhr mit einem Großaufgebot zur Einsatzstelle. Alle drei Wachen der Berufsfeuerwehr rückten aus. Bei Eintreffen der Wehrleute hatten die Flammen schon einen in der Nähe befindlichen Holzunterstand erfasst. "Bei der Brandbekämpfung mussten wir aufgrund der starken Rauchentwicklung Atemschutzgeräte einsetzen", sagte Einsatzleiter Ralf Wichmann. Gegen 4.30 Uhr war der Einsatz beendet.

Am Morgen begann die Polizei mit ihren Ermittlungen. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte es in der Gegend schon einmal gebrannt — mit weit schlimmeren Folgen. Unbekannte legten an einem Samstagabend im Mai 2011 gleich an drei Stellen im Stadtgebiet Feuer. Unter anderem brannte der Aldi-Markt an der Weyerstraße komplett nieder. Der Schaden betrug damals rund eine Million Euro.

Der oder die Täter sind bis heute nicht gefasst. Bei der Polizei konnte man gestern einen Zusammenhang zwischen dem Feuer bei der Lebenshilfe und dem Aldi-Brand nicht ausschließen. Man werde mögliche Parallelen prüfen, sagte ein Sprecher unserer Zeitung. Weiter seien im Bereich Weyer, in dem seit 2010 Brandstifter insgesamt neunmal zuschlugen, zwar keine zusätzlichen Streifen vorgesehen. "Die Kollegen sind aber sensibilisiert", so der Polizeisprecher.

Von den Containern der Lebenshilfe war gestern nur noch Asche übrig. In Mitleidenschaft gezogen wurde von den Flammen zudem ein Holz-Pavillon, den Mitarbeiter auch für die Pausen nutzen. Gleich dahinter liegen ein Geräteschuppen und eine Trafostation: "Gar nicht auszudenken, wenn auch die Feuer gefangen hätte", sagte Betriebsratschef Bramstedt, "dann hätte es richtig gekracht".

Nachdem die Polizei den Brandort freigegeben hatte, wartete Bramstedt gestern Morgen auf den Brandsachverständigen der Versicherung. Denn auch das Dach einer Garage wurde beschädigt. "Wir bekommen nun neue Container, und auch unsere Mitarbeiter konnten wie gewohnt arbeiten", sagte Harald Bramstedt.

Die Lebenshilfe ist seit den 80er Jahren an der Freiheitstraße in dem Gebäude. "Seit 1989 hat es nur zwei Brände gegeben. Einmal durch einen technischen Defekt an einem Handtuchhalter, ein zweites Mal durch Brandstiftung im Lager", so der Betriebsratsvorsitzende. Letzterer Vorfall sei vor zehn Jahren gewesen. Das Feuer gestern war der dritte Brand bei der Lebenshilfe. Bramstedt: "Der Schaden wird wohl im fünfstelligen Bereich liegen."

(RP)
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