Solingen Planungen bedeuten "massive Geldverschwendung"

Solingen · Bürger kritisieren die beschlossene Umgestaltung am Theater und Konzerthaus. Infoveranstaltung am 14. Januar.

Die Umgestaltung des Theaterumfeldes stößt im Vorfeld der Informationsveranstaltung am 14. Januar, ab 18.30 Uhr im Theater und Konzerthaus, zunehmend auf Kritik. Nach der Freien Bürger Union (FBU) hat sich nun eine Initiative um Ulrich Göbeler gebildet, die in den gefassten Beschlüssen "eine massive Geldverschwendung und einen massiven Eingriff in die vorhandene funktionierende Struktur" sehen. "Die beschlossenen Maßnahmen dienen nicht einer Verbesserung der sozialen Situation der Nordstadt, sie verschwenden unser Geld als Steuerzahler sowohl im Land als auch in der Stadt Solingen", erklärt Ulrich Göbeler.

Er und seine Mitstreiter wollen am 9. und am 11. Januar Unterschriften gegen die bereits beschlossene Umgestaltung des Theaterumfeldes sammeln. "Wir erwarten eine sachgerechte Änderung und Überarbeitung der Gestaltung", schreibt Ulrich Göbeler in einem Brief an Stadtdirektor Hartmut Hoferichter mit Blick auf die Informationsveranstaltung.

Er ist gleichwohl an "einer sinnvollen, funktionstüchtigen und ansprechenden Gestaltung des Theaterumfeldes" interessiert. Einfache und kostengünstige Lösungen sieht Göbeler in einem Rückschnitt der Begrünung, einer Verbesserung der Lichtsituation und der Zuwegung zum Theater sowie in der Modernisierung des Fußgängertunnels und der Aufstellung des Schriftzuges "Willkommen in Solingen".

Rund 408 000 Euro sollen in die Umgestaltung des Theaterumfeldes investiert werden. Mit 80 Prozent wird die Maßnahme von Bund und Land gefördert, der städtische Eigenanteil liegt bei exakt 81 652,80 Euro. "Dies bedeutet weitere Schulden für die Stadt Solingen", findet Göbeler. Überdies seien auch die Kosten für die neue Ampelanlage, die Zuschüttung des Fußgängertunnels und die Kosten für den Unterhalt und die Pflege der Theatertreppe nicht beziffert.

Die Bezirksvertretung Mitte hatte die Planungen einstimmig befürwortet, der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität mit großer Mehrheit. Die Planungen sehen unter anderem eine Treppe hin zum Theatereingang vor, die zwölf Meter breit am Fuß der Konrad-Adenauer-Straße beginnt — hier entsteht zudem eine Querung rüber auf die andere Straßenseite; diese Ampel war planerisch vorgegeben und längst beschlossen. Bis hoch zum Tickethäuschen erreicht die Treppe, versehen mit eingelassenen Lichtbanken, eine Breite von 20 Metern.

Doch nicht nur die Treppe soll das Theaterumfeld aufwerten. Langgezogene, unterleuchtete Heckenstrukturen (1,40 Meter hoch) sollen für mehr Attraktivität sorgen, ebenso neue Plattenbeläge. Die Bushaltestelle wird mit einem Rampenweg versehen. Taxihalteplätze und Behindertenparkplätze werden gebündelt an der Burgstraße zusammengefasst.

Der Weg von den Parkplätzen an der Teschestraße zum Haupteingang soll mit Skulpturen geschmückt werden. Die schmale Gasse entlang des Theatergebäudes für Fußgänger bleibt bestehen.

Während die Politik voll des Lobes für die vorgesehenen Umfeldverbesserungen am Theater ist, machte sich in der jüngsten Vergangenheit aber insbesondere wegen der Theatertreppe Kritik breit. Die Treppe allein kostet rund 40 000 Euro, der städtische Eigenanteil liegt bei knapp 8000 Euro. "Es gibt keinen nachweisbaren Bedarf für eine neue Theatertreppe", sagt dagegen Ulrich Göbeler. Ebenfalls nicht für eine neue Ampelanlage.

(RP)
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